Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 04

24 | POLITIK REPRÄSENTATIVE BEFRAGUNG DER KASSENÄRZTLICHEN BUNDESVEREINIGUNG Über 40 Prozent der Arztpraxen sind komplett digitalisiert Die digitale Kommunikation der Artpraxen untereinander und mit Patienten nimmt zu. Allerdings kommt die digitale Kommunikation mit Krankenhäusern nicht voran und macht an den Sektorengrenzen Halt. Die repräsentative Befragung, an der sich 3.000 Praxen beteiligten, hat das IGES Institut zum sechsten Mal im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt. Die Digitalisierung der Kommunikation zwischen Praxen im ambulanten Bereich hat danach in den vergangenen Jahren zugenommen. 2023 gaben 23 Prozent der Befragten an, komplett oder mehrheitlich digital zu kommunizieren, wobei spezialisierte Praxen dies besonders häufig berichten. Häufigste Art der digitalen Kommunikation zwischen Praxen sei wie bereits im vergangenen Jahr der Austausch via E-Mail (57 Prozent). Videokonferenzen nutzten demnach zwölf Prozent – mit einer leicht rückläufigen Entwicklung (Vorjahr: 16 Prozent). Starker Anstieg bei KIM Der Befragung zufolge nutzen die Ärzte dabei zunehmend den E-Mail-Dienst„Kommunikation im Medizinwesen“ (KIM). Innerhalb eines Jahres hat sich der Anteil der Praxen, die KIM-Nachrichten an andere Praxen versenden, von 20 auf 38 Prozent fast verdoppelt. Auch die Kommunikation mit Patienten außerhalb der Praxis sei inzwischen deutlich stärker digitalisiert, heißt es in dem Bericht weiter. Lag der Anteil von Praxen mit komplett oder mehrheitlich digitalisierter Patientenkommunikation im Jahr 2020 noch bei zwölf Prozent, so gaben dies in diesem Jahr 41 Prozent der Befragten an. Der häufigste Weg, mit Patienten zu kommunizieren, ist per E-Mail (68 Prozent der Praxen). Den größten Nutzen digitaler Angebote für Patienten sehen die meisten Praxen bei der Online-Terminvereinbarung (33 Prozent) und der Video-Sprechstunde (31 Prozent). Keine Fortschritte verzeichnet das PraxisBarometer hingegen bei der digitalen Kommunikation mit Krankenhäusern: Nur 17 Prozent der Praxen kommunizierten mit Kliniken mindestens hälftig digital. Im Vergleich zum Vorjahr bleibe dieser Anteil unverändert, nachdem er zwischenzeitlich zugenommen habe. Die geringe Intensität des digitalen Austauschs betreffe dabei das breite Spektrum möglicher Inhalte. Selbst Entlassbriefe kämen nach wie vor bei lediglich sechs Prozent der Praxen digital an – dabei erwarteten 71 Prozent der Praxen einen Nutzen davon, darunter vor allem die interdisziplinären Praxen. Laut der Befragung ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) die meistgenutzte TI-Anwendung. Fast 92 Prozent der Befragten setzen sie demnach ein. Aktuell weise die eAU unter den TI-Anwendungen zudem den höchsten Zufriedenheitswert auf: Fast 50 Prozent der Praxen zm114 Nr. 04, 16.02.2024, (222) NACHRICHTEN VIA KIM-DIENST* 0 10 20 30 40 2022 Prozent 20 2023 38 *z.B. eArztbrief Quelle: KBV PraxisBarometer 2023 Die Digitalisierung in den Arztpraxen hat weiter zugenommen, wie aus dem neuen PraxisBarometer Digitalisierung der KBV hervorgeht. Foto: MQ-Illustrations – stock.adobe.com

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=