36 | ZAHNMEDIZIN KOMPLIKATIONEN NACH DER EXTRAKTION IMPAKTIERTER UK-WEISHEITSZÄHNE Mehr neurosensorische Defizite, wenn der N. alveolaris inferior lingual der Wurzeln liegt Forschende der Medizinischen Universität Graz haben die Inzidenz neurologischer Defizite nach Weisheitszahnextraktionen analysiert und zusätzlich den Einfluss der Lage des N. alveolaris inferior auf die Inzidenz untersucht. Dabei konnten sie zeigen, dass neurosensorische Defizite insbesondere bei einer Lage des Nervs lingual der Wurzeln der dritten Molaren vergleichsweise häufiger auftraten. Neben starken Schwellungen, Frakturen, Nachblutungen und Infektionen zählen neurosensorische Defizite zu den schwerwiegendsten möglichen Komplikationen nach Weisheitszahnextraktionen. Sie können durch Lokalanästhesie, Druck oder direkte Nervverletzungen ausgelöst werden und sich beim N. alveolaris inferior „als Hypästhesie, Parästhesie, Dysästhesie oder Anästhesie der Unterlippe, des Kinns, des bukkalen Zahnfleisches und der Zähne auf der betroffenen Seite manifestieren“, während beim N. lingualis „sensorische Defizite in den vorderen zwei Dritteln der ipsilateralen Zunge und gleichzeitige Geschmacksbeeinträchtigungen“ im Vordergrund stehen [Kqiku et al., 2011; Rieder et al., 2023]. Ein Prozent hat persistierende neurosensorische Defizite Für die retrospektive Analyse wurden Patientendaten der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Universität Graz, Abteilung für Orale Chirurgie und Kieferorthopädie, aus dem Jahr 2019 verwendet. Die Extraktionen erfolgten in Lokalanästhesie (Leitungsanästhesie sowie lokale Depots). Für den Zugang wurde eine marginale Inzision von 46 bis 47 inklusive Ablösung der Papille durchgeführt, dann erfolgte eine Verlängerung von der distobukkalen Seite von Zahn 47 am aufsteigenden Unterkiefer in das Vestibulum. Im Anschluss wurde ein Mukoperiostlappen gebildet und bukkal mit einem Retraktor abgehalten, während auf der lingualen Seite Bei der Entfernung impaktierter Weisheitszähne im Unterkiefer gehören Nerv-Verletzungen zu den schwerwiegenden Komplikationen. Foto: Jon Anders Wiken_stock.adobe.com zm114 Nr. 04, 16.02.2024, (234)
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