Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 04

46 | POLITIK BUNDESKABINETT BESCHLIESST ERNÄHRUNGSSTRATEGIE „Zu unkonkret und vage formuliert“ Schmackhaftes, gesundes und nachhaltiges Essen für alle – mit dieser Absicht hat das Bundeskabinett Mitte Januar die Ernährungsstrategie der Bundesregierung beschlossen. Ziel ist es, in Kitas, Schulen, Kantinen und Supermärkten ein reichhaltigeres Angebot an gesunden Lebensmitteln anzubieten. Dazu werden 90 Maßnahmen vorgeschlagen. Doch Kritikern – auch der Bundeszahnärztekammer – sind die Pläne zu unkonkret. Gutes Essen soll in Deutschland leichter zugänglich werden – so das Ziel der Bundesregierung. Sie will sich für vielseitiges Essen in Kitas, Schulen und Kantinen und ein reichhaltigeres Angebot an gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln in Supermärkten einsetzen. Gestärkt werden soll eine vielseitige Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Es soll weniger Zucker, Fett und Salz im Essen und mehr Bio und regionale Lebensmittel in Kantinen verwendet werden, zudem mehr pflanzenbasierte Lebensmittel und weniger Fleisch angeboten werden. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln soll deutlich und nachhaltig gesenkt werden. Die Strategie will gutes Essen für alle ermöglichen. Dabei liege die Entscheidung bei jedem Einzelnen, niemandem solle etwas vorgeschrieben werden, heißt es ausdrücklich in dem über 70 Seiten umfassenden Strategiepapier. „Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse und gleichzeitig so viel mehr“, kommentierte Bundesernährungsminister Cem Özdemir bei der Präsentation der Strategie. „Ich will, dass jeder eine echte Wahl für gutes Essen bekommt. Leckeres, gesundes und nachhaltiges Essen darf nicht vom Geldbeutel abhängen oder davon, aus welcher Familie man kommt.“ zm114 Nr. 04, 16.02.2024, (244) Verbindliche Qualitätsstandards und und ein vielseitiges Angebot von gesunden Lebensmitteln in Schulkantinen – dafür spricht sich die Bundesregierung in ihrer Ernährungsstrategie aus. BZÄK FORDERT HINWEISE AUF ZUCKERGEHALT Im Hinblick auf zahnmedizinische Erkrankungen fordert die BZÄK die Einführung einer verständlichen, verpflichtenden Lebensmittelkennzeichnung – vor allem die Kennzeichnung des Zuckergehalts. Folgerichtig spricht sich die BZÄK auch für eine Sonderabgabe auf stark zuckerhaltige Softdrinks aus. Besonders wichtig sind ihr eine deutliche Reduktion des Zuckergehalts in Nahrungsmitteln für (Klein-)Kinder sowie Werbebeschränkungen für stark gezuckerte Lebensmittel für (Klein-)Kinder. Deren Kennzeichnung müsse sehr deutlich sein – zur Prävention von Early Childhood Caries.

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