Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 04

64 | ZAHNMEDIZIN sich stufenlos sowohl drehen als auch verschieben. Dies ermöglicht ohne weitere Maßnahmen wie Einschleifen oder Auftragen eine 3-D-Justierung des Unterkiefers unter sicherer Auflage inzisal. Die JS lässt die Front- und die Seitenzähne labial beziehungsweise bukkal frei, so dass ein Justieren der Startprotrusionsposition unter Sicht und die Registrierung der SPP auch mit dem Intraoralscanner möglich ist. Messungen der maximalen Protrusion Nach Fixierung der JS mit „Futar® D fast“ (Kettenbach GmbH & Co KG, Eschenburg) am Oberkiefer erfolgten zur Messung der maximalen Protrusion solange Unterkieferbewegungen zwischen maximaler Retrusion und maximaler Protrusion [Ippolito et al., 2020], bis diese auf dem horizontalen Stift mit Markierungen mindestens dreimal reproduziert werden können. Im vorliegenden Fall betrug die maximale Protrusion 10 mm (Abbildung 3). Die Messung wurde als maximale Protrusion im BD (Abbildung 12, Pro max) und im RP des BD (Abbildung 1b) eingetragen. Auswahl der UPS-Bauart Die Justierung der Transversalposition der SPP, die ausnahmslos habituell und von allen drei Raumrichtungen zuletzt justiert wird, ist unabhängig von der UPS-Bauart. Für die Justierung der Protrusion und der Bisssperrung der SPP bedarf es dagegen der Anwendungshinweise des Herstellers. Bedingt durch die unterschiedlichen Auswirkungen der jeweiligen Bauart einer UPS auf Abmessungen, Funktionsweise und Effektivität ist eine allgemeine Empfehlung dazu nicht möglich. Deshalb muss vor der Justierung mit der Bissgabel die zm114 Nr. 04, 16.02.2024, (262) Abb. 2: Die 3-D-Bissgabel JS-Gauge® mit dem am Oberkiefer zu fixierenden Bisslöffel (gelb) und den für die Justierung schwenk- und drehbaren vertikalen (türkis) und horizontalen (blau) Stiften sowie den Feststellschrauben (grau). Am distalen Ende des horizontalen Stiftes liegt die Mulde, die an die Schneidezahnkanten im Unterkiefer gelegt wird. Abb. 3: Messung der maximalen Protrusion mit der JS-Gauge® in liegender Behandlungsposition: Diese betrug bei der Patientin 10 mm, gemessen aus maximaler Retrusion. Abb. 4: Die Urbauart der patentierten und MDR-konformen (UDI 426073157F-UPS3C) F-UPS®, die im CAD-Verfahren mit dem Programm Exocad auf die Situation der Patientin individualisiert wurde (A: Ansicht von vorne. B: in SPP C: in 15 mm SKD): Zwischen SPP und 15 mm SKD wird durch die Steuerung der Flossenspitze eine Reduktion der Protrusion verhindert und die Unterkieferöffnung gehemmt. Fotos: Jörg Schlieper A C B Dr. Dr. Jörg Schlieper, M. Sc. Facharzt für MKG-Chirurgie Gemeinschaftspraxis Dres. Kleier & Schlieper Osdorfer Weg 147, 20607 Hamburg Foto: privat

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