Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 05

16 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Verschwundenes Implantat im Oberkiefer Janna L. Brodersen, Peer W. Kämmerer Gerade maxilläre Zahnimplantate sind nicht immun gegen potenzielle Komplikationen. Der folgende Fall beleuchtet die Dislokation eines dentalen Implantats in den Sinus maxillaris und erörtert die Schritte zur Bergung im Rahmen dieses ungewöhnlichen Vorfalls. Die Patientin suchte die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz auf, nachdem sie sich einer ambulanten Implantation in den Bereichen 13, 14 und 16 unterzogen hatte. Während des Freilegungsverfahrens kam es bedauerlicherweise zu einer Dislokation des Implantats in regio 14 in die Kieferhöhle. Ein vier Tage später durchgeführter ambulanter Versuch zur Bergung endete erfolglos und führte zu einer zusätzlichen Lockerung des Zahnes 15. Um eine präzise Diagnose zu ermöglichen und die genaue Lage des Implantats zu beurteilen, wurde eine Digitale Volumentomografie (DVT) durchgeführt. Die Resultate dieser Untersuchung zeigten das dislozierte Implantat im rechten Sinus maxillaris (Abbildungen 2 und 3). Abb. 1: Das Implantat aus regio 14 ist in der Kieferhöhle verschwunden und der Bergungsversuch beim Hauszahnarzt blieb erfolglos. Im Bild der Zustand nach dem Bergungsversuch mit stark geschädigter Gingiva. zm114 Nr. 05, 01.03.2024, (306) Abb. 2: Ausschnitt aus dem DVT in koronarer Schicht zur Lokalisation des Implantats und zur Kieferhöhlendiagnostik: Neben der visualisierten Position des Implantats zeigt sich eine basale Verschattung der rechten Kieferhöhle, was einen Hinweis auf das Vorhandensein von Flüssigkeit gibt. Abb. 3: Ausschnitt aus dem DVT in sagittaler Schicht zur Lokalisation des Implantats und zur Kieferhöhlendiagnostik: Neben der erkennbaren Position des Implantats offenbart sich eine basale Verschattung der rechten Kieferhöhle, was den Verdacht auf das Vorhandensein von Flüssigkeit verstärkt. 1 3 2 Fotos: Universitätsmedizin Mainz

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