26 | ZAHNMEDIZIN Nebenbefundlich ist für die spätere prothetische Rehabilitation in den sagittalen Schnitten zu erkennen, dass sowohl die scheinbare Knochenhöhe des anterioren Alveolarfortsatzes in Projektion der zweidimensionalen Aufnahme als auch die vermeintlich klinisch nutzbare Breite durch eine ‚bandnudelartige‘ diagonale Verdrillung der schmalen Knochenspange in beiden Ebenen nur vorgetäuscht sind (Abbildung 5). Differenzialtherapeutische Überlegungen Zur Osteotomie der retinierten Zähne muss weiter Knochen von der dünnen umgebenden ossären Schale im aufsteigenden Unterkieferast abgetragen werden. Eine kaum zu osteosynthetisierende Fraktur wird mit zunehmendem Umfang der Ostektomie immer wahrscheinlicher. Ein kariöser schmerzender Zahn kann ebenso wie eine purulente Entzündung nicht verbleiben und ist chirurgisch zu sanieren. Die mobile totale Unterkieferprothese führt zu Druckstellen und ist die wahrscheinliche Ursache für die Schleimhautperforation im rechten Kieferwinkel mit konsekutiver Perikoronitis und Kronenkaries an 48. Um zm114 Nr. 05, 01.03.2024, (316) Abb. 2: Patientin mit Fazialisparese Abb. 3: sondierbare Fistel mit Pusaustritt rechter Kieferwinkel Fotos: Ramona Schulz & Christopher Bär Abb. 5.2: anteriorer Unterkiefer sagittal mit Bariumsulfatreferenz Fotos: Mesantis Berlin Abb. 5.1: rechter Kieferwinkel 48 transversal Abb. 4: aus DVT rekonstruierte Schichtaufnahme mit Bariumsulfatschablone (Zahnkranz und Gingivaauflage) Foto: Mesantis Berlin
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