GESELLSCHAFT | 47 „Liebe Ursel, lieber Gerd! Gestern war ein glücklicher Tag. Die ganze Zeit, aus undefinierbaren Gründen, war ich fabelhaft aufgelegt. Zudem waren gestern auch einige Herren Pastoren bei uns zu Besuch, und so gehen die Stunden schneller. Auch fühlt man sich durch guten Willen, der allein schon aus den Besuchern spricht, so gehoben, daß allein dadurch ein freundlicher Schein auf den Tag fällt“ [Köhn, 1994]. Terwiel hatte ihrerseits ein Gnadengesuch gestellt, das Adolf Hitler jedoch am 21. Juli 1943 ablehnte. So erlitt sie das gleiche Schicksal wie ihr Lebensgefährte. Sie wurde am 5. August 1943 in Plötzensee durch ein Fallbeil hingerichtet [Bezirksamt, 2012]. AuchRoloff war am 17. September 1942 festgenommen und in der GestapoZentrale in der Prinz-Albrecht-Straße befragt worden. 14 Tage später kam er in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee. Roloff wurde am 26. Januar 1943 überraschend aus dem Gefängnis entlassen; er hatte dem Untersuchungsrichter glaubhaft machen können, „unschuldig“ zu sein [Tagesspiegel, 2012]. Er verstarb am 29. September 2001 kurz vor seinem 89. Geburtstag in Berlin. Zwei Stolpersteine erinnern an ihr Schicksal Himpel gehört heute zu den wenigen Widerstandskämpfern aus den Reihen der Zahnärzte und Dentisten, die eine gewisse Bekanntheit erlangten. Wer sich näher mit ihm beschäftigt, entdeckt eine facettenreiche Persönlichkeit. Himpel war zweifellos ein außergewöhnlich mutiger Oppositioneller und ein äußerst erfolgreicher Zahnarzt, doch er hatte viele weitere Interessen und Talente. Er war ein begabter Goldschmied und verbrachte Zeit damit, kunstvolle Schmuckstücke zu schaffen. Das Kochen war eine weitere Leidenschaft, ebenso schätzte er gute badische Weine. Wie oben angedeutet, interessierte er sich intensiv für Musik, aber auch für Kunst und Kultur [Kirchhoff/ Heidel, 2016]. Er hatte zudem eine tiefe Verbindung zu seiner Familie und seinen Freunden und war ein gläubiger Christ. Er hinterließ ein Zeugnis, das seine Glaubens- und Geisteshaltung am Ende seines Lebens dokumentiert: „Wenn Dir manchmal das Herz schwer wird und Du kein Ziel mehr siehst: flüchte Dich in Deine Klause, spiel etwas gute Musik und dann lies aus dem Neuen Testament den 13. Absatz des ersten Korintherbriefs!“ [Stiftung 20. Juli 1944, 2002]. Der Name Helmut Himpel steht seit einigen Jahren auf einer Gedenktafel der Berliner Zahnärzteschaft. Seit dem 13. März 1912 befinden sich zudem zwei Stolpersteine in der Lietzenburger Straße 72 in Berlin-Charlottenburg [Bezirksamt, 2012, Stolpersteine Himpel, 2012, Stolpersteine Terwiel, 2012]. Sie erinnern an das Schicksal von Maria Terwiel und Helmut Himpel. n zm114 Nr. 05, 01.03.2024, (337) ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Fotos: OTFW – wikimedia.commons Entdecken Sie die weite Welt vollkeramischer Restaurationen. Erfüllen Sie höchste Ansprüche – jetzt zum unschlagbaren Preis. © 04/2023 · 420235V0 kometdental.de * Nettofestpreis zzgl. ges. MwSt. Die Aktion ist bis zum 31.03.2024 gültig und nicht mit anderen Rabatten oder Aktionen kombinierbar. Die Aktion beschränkt sich auf die Sets 4686ST, 4665ST, 4573ST, 4562ST sowie dessen Bestandteile. % Keramik-Sets zum vergünstigten Preis von nur 65,–€*
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