70 | ZAHNMEDIZIN Bewertet wurde der Gebrauch elektrischer versus manueller Zahnbürsten, Zahnpasten, Zahnpflege bei Kindern sowie Hilfsmittel für die interdentale Reinigung. Wenn die Evidenz nicht ausreichte, wurde unter Einbeziehung der FDI-Ausschüsse und des Rates ein Konsens erzielt, um Empfehlungen zu geben, die auf bewährten Praktiken und nicht nur auf der Evidenz beruhen. Die Ergebnisse wurden im International Dental Journal publiziert. Ziel dieser Arbeit war, einen professionellen Konsens über Zahnputzmethoden und das damit verbundene Mundhygieneverhalten zu erzielen und evidenzbasierte Empfehlungen zu entwickeln. Die FDI besteht aus 200 nationalen Zahnärzteverbänden und Fachgruppen in mehr als 130 Ländern und ist die Hauptvertretung für mehr als 1 Million Zahnärztinnen und Zahnärzte weltweit. Das rät die FDI beim Zähneputzen Einigkeit gab es darüber, dass die Zähne zweimal täglich für rund zwei Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden sollten, insbesondere vor dem Schlafengehen. Eltern sollten bei ihren Kindern nachputzen, bis diese manuell geschickt genug sind, um allein zu putzen. Als „good practice“ gilt, dass nach dem Zähneputzen lediglich ausgespuckt und nicht nachgespült werden sollte, um die Fluoridkozentration aufrechtzuerhalten. Auch Mundspüllösungen sollten deshalb nicht direkt nach dem Zähneputzen verwendet werden. Die Effektivität des Zähneputzens mit einer Hand- beziehungsweise elektrischen Zahnbürste hängt in beiden Fällen von der Handhabung der anwendenden Person ab. Beim Thema Interdentalraumreinigung war die Datenlage nicht eindeutig und im Gremium gab es unterschiedliche Antworten. Man einigte sich darauf, dass eine fachliche Beratung stattfinden sollte, bei der abhängig von der Größe der Zwischenräume ein oder mehrere geeignete Hilfsmittel wie Zahnseide, Einzelbüschelbürsten oder Interdentalraumbürsten ausgewählt werden sollten. Die FDI empfiehlt fluoridierte Zahnpasta mit altersentsprechender Konzentration (bei Erwachsenen 1.000 bis 1.500 ppm). In der Studie wird dabei auch auf die unterschiedliche Verfügbarkeit in verschiedenen Ländern hingewiesen. Auch höhere Fluoridkonzentrationen (bis 5.000 ppm) können als Ergänzung in der häuslichen Mundhygiene gemäß der Herstellerangaben bei einigen Patientengruppen sinnvoll sein (zum Beispiel während der Behandlung mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen). Bei einigen Fluoridformulierungen konnten dagegen keine klaren Aussagen zur kariespräventiven Wirkung getroffen werden, weil die Evidenz dafür nicht ausreichte (siehe Kasten). Zusammenfassend wurden 22 Empfehlungen zum Zähneputzen und damit verbundenen Verhaltensweisen entwickelt, um Zahnärzten und Ärzten praktische Anleitungen beim Zähneputzen an die Hand zu geben, die die Kommunikation mit ihren Patienten erleichtern und die Prävention auf individueller Ebene stärken sollen. nl, ck Glenny AM, Walsh T, Iwasaki M, Kateeb E, Braga MM, Riley P, Melo P. Development of Tooth Brushing Recommendations Through Professional Consensus. Int Dent J. 2023 Dec 4:S0020-6539(23)00963-2. doi: 10.1016/j.identj.2023.10.018. Epub ahead of print. PMID: 38052700. zm114 Nr. 05, 01.03.2024, (360) KONSENSUS DES WELTZAHNÄRZTEVERBANDES FDI gibt Empfehlungen zur täglichen Mundhygiene Die FDI World Dental Federation hat mit internationalen Fachleuten evidenzbasierte Empfehlungen zu Zahnputzmethoden und damit verbundenen Verhaltensweisen für die allgemeine Bevölkerung formuliert.
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