Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 06

Hilfe, das Gros der Deutschen will via Hirnimplantat mit ihrem Arzt chatten! Vorschau Wem das Winterwetter oder die Wirtschaftsflaute aufs Gemüt schlagen, dem kann nur empfohlen werden, als Stimmungsaufheller regelmäßig gängige Presseportale anzusurfen. Dort lernen wir etwa, dass Regenwasser auf der Kopfhaut die Schädigung bei Blitzeinschlägen in selbige deutlich reduziert [Machts et al., 2024], dass Elon Musks Hirnimplantat eine Computermaus via Gedanken steuern kann und dass sieben von zehn Deutschen gern mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin via Messenger chatten wollen. Letzteres hat eine vermeintlich repräsentative Umfrage eines nicht ausschließlich wegen guter Presse bekannten Anbieters von Arztterminsoftware ergeben. Klar, da blitzen sofort viele Fragen auf, etwa nach der Stichprobengröße, dem Mehrwert, Datenschutzaspekten oder auch nach der Vergütung eines Chats, in dem Mediziner „Fragen zu einer Behandlung“ beantworten, wie es der Anbieter anregt. Nun, Transparenz ist seine Sache nicht. Wir erfahren stattdessen, Patienten sei wichtig, „auch außerhalb des Arzttermins oder der Praxissprechzeiten Rückfragen zu ihrer Gesundheit stellen zu können“. Die einen denken „Mein Gott, habe ich denn nie Feierabend?“, andere: „Wenn es doch nur ein entsprechendes digitales Produkt gäbe!“ Gibt es? Dreimal dürfen Sie raten. Bei den Forschenden der Technischen Universität Ilmenau ist die Gemengelage schon diffuser. Wem hilft es, dass jene Kunstköpfe, die mit künstlichem Regenwasser besprüht worden waren, nach dem Blitzeinschlag weniger Perforationen und weniger stark beschädigte Bereiche aufwiesen als die trockenen? Wir sollten uns vielleicht nicht wundern, wenn wir demnächst mit Werbung für künstliches Regenwasser zugeschmissen werden. Aber bevor Sie zuschlagen: Es ist nicht gesagt, dass das Forschungsergebnis auf Behandelnde übertragbar ist, die einen Neuralink-Chip des Mr. Musk im Schädel spazieren tragen und während eines Gewitters via Gedankensteuerung mit den Patienten chatten.  Machts, R., Hunold, A., Drebenstedt, C. et al.: Rain may improve survival from direct lightning strikes to the human head. Sci Rep 14, 1695 (2024). https://doi.org/10.1038/s41598-023-50563-w THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 7 ERSCHEINT AM 1. APRIL 2024 PRAXIS Messen, TikTok oder Berufsschule? Wie Sie Azubis für Ihre Praxis gewinnen können ZAHNMEDIZIN Fortbildung „Bruxismus“ Zwei Beiträge: „Bruxismus: Risiken, Diagnostik, Therapie“ und „Bruxismus bei Kindern und Jugendlichen“ Fotos: Patrick Helmholz_stock.adobe.com_mit KI generiert, Alexander Raths - stock.adobe.com, Türp, UZB; Labor: dental moeschli.ch, Basel zm114 Nr. 06, 16.03.2024, (500) 102 | ZU GUTER LETZT

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