Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 06

zm114 Nr. 06, 16.03.2024, (450) 52 | ZAHNMEDIZIN FÖRDERPREIS DER ZAHNÄRZTEKAMMER SACHSEN-ANHALT Das Geschlecht kann den Erfolg von Teleskopkronen beeinflussen Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz haben Langlebigkeit und Risikofaktoren von herausnehmbaren Teilprothesen auf Teleskopkronen in einer deutschen Familienzahnarztpraxis untersucht. Für diese Arbeit erhielten sie den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis 2023 der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt. Die Gruppe um Prof. Dr. Richard Wierichs, Oberarzt an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Zahnmedizinischen Kliniken in Bern, wollte herausfinden, was herausnehmbare Teleskop-getragene Teilprothesen langfristig erfolgreich macht – und was für Probleme sorgt. In die Studie eingeschlossen wurden Daten von 139 Patientinnen und Patienten mit insgesamt 174 Teleskop-getragenen Teilprothesen sowie 488 Teleskopkronen aus Nichtedelmetalllegierungen mit Friktionspassung, die zwischen 2004 und 2016 eingesetzt worden waren. Einige wurden bis zu zwölf Jahre nachverfolgt. 150 (86 Prozent) der Teleskop-getragenen Teilprothesen wurden als erfolgreich eingestuft. Ein Misserfolg der Teilprothese wurde von den Autoren definiert als Ausfall der ersten Teleskopkrone. Bei den Teleskopkronen überlebten 89 Prozent (433 von 488), während 76 Prozent – bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,2 Jahren – als erfolgreich eingestuft wurden (372 von 488). Überleben wurde als Funktionstüchtigkeit definiert, selbst wenn im Laufe des Beobachtungszeitraums eine Rezementierung (n = 39) oder eine endodontische Behandlung (n = 36) notwendig wurde, während eine Erneuerung der Teleskopkrone sowie die Extraktion (n = 35) als Misserfolg bewertet wurden [Wierichs et al., 2023]. Es zeigte sich, dass Männer ein 1,6fach höheres Versagensrisiko hatten als Frauen. Auch die Lage und die Anzahl der Teleskopkronen spielte eine bedeutende Rolle: An Prämolaren war das Versagensrisiko 2,2-fach höher als an Herausnehmbare Teilprothesen auf Teleskopkronen weisen einen hohen Komfort sowie eine gute Hygienefähigkeit und Ästhetik auf, sind aber im Vergleich zu einer Klammerprothese mit höheren Kosten verbunden. Eine praxisbezogene Studie hat jetzt Faktoren bestimmt, die den Erfolg Teleskop-getragener Teilprothesen beeinflussen. Foto: Christoph Hähnel_stock.adobe.com

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