Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 06

66 | ZAHNMEDIZIN EMPFEHLUNGEN DER AMERICAN DENTAL ASSOCIATION Mehr Patientenschutz durch Weglassen der Patientenschutzmittel? Die American Dental Association (ADA) hat neue Empfehlungen verabschiedet, nach denen künftig auf Patientenschutzmittel beim Röntgen verzichtet werden kann. Gleichzeitig erklären die Experten, damit würde man den Patientenschutz stärken. Die Nachricht hat wegen ihrer Ambivalenz hierzulande Irritationen ausgelöst und zu Anfragen an die zm-Redaktion geführt. Bei näherem Hinsehen stellt sich der Verzicht auf die Patientenschutzmittel jedoch nur als die eine Seite der Medaille heraus. In der Ausgabe vom 1. Februar 2024 veröffentlichte das „Journal of American Dental Association“ (JADA) einen Beitrag unter dem Titel „Optimizing radiation safety in dentistry“ („Optimierung des Strahlenschutzes in der Zahnheilkunde“). Dieser Beitrag beschreibt die offizielle Position der ADA und enthält in Nachfolge zu der 2012 gemeinsam mit der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) veröffentlichten Stellungnahme („Dental Radiographic Examinations: Recommendations for Patient Selection and Limiting Radiation Exposure“) aktualisierte, evidenzbasierte Empfehlungen zum Strahlenschutz in der Zahnheilkunde. Die entwickelten Empfehlungen basieren auf einer umfassenden Überprüfung der Literatur zum Strahlenschutz, der Leitlinien nationaler und internationaler Institutionen und behördlichen Standards. Die Empfehlungen wurden von einem Expertengremium formuliert, das der ADA Council on Scientific Affairs zusammengestellt hatte. In dem ADA-Papier heißt es, dass sowohl der Schilddrüsenschutz als auch die Patientenschutzschürze in der zahnmedizinischen Bildgebung nicht mehr empfohlen werden. Hintergrund sind neuere Forschungsergebnisse, die belegen, dass der Einfluss der Dosisreduktionen durch diese PatientenFoto: rh2010 - stock.adobe.com zm114 Nr. 06, 16.03.2024, (464) Die American Dental Association hält die Verwendung von Patientenschutzmitteln wie Bleischürze oder Schilddrüsenschutz bei Röntgenuntersuchungen nicht mehr für nötig.

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