80 | zmSTARTER zm114 Nr. 06, 16.03.2024, (478) denn dort sind die Behandlungen kostenfrei. Insgesamt gibt es zum Teil leider extrem lange Wartezeiten für NHSBehandlungen, oft auch für Weisheitszahn-OPs. Ein Jahr ist keine Seltenheit. Wenn in der Zwischenzeit Beschwerden auftreten, sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Wer zügiger behandelt werden will – und es sich leisten kann –, nimmt Privatleistungen in Anspruch. Alles ist auf Augenhöhe – man fühlt sich unter Kollegen In England organisieren sich Zahnärztinnen und Zahnärzte in professionellen Verbänden wie der British Dental Association (BDA) oder dem Royal College of Surgeons. Diese Organisationen bieten Fortbildungen, Networking-Möglichkeiten und setzen sich für die beruflichen Interessen der Zahnärzte ein. Die BDA bietet beispielsweise regelmäßig Kurse, Tagungen und Veranstaltungen an, die klinische wie nichtklinische Themen umfassen. Das bietet den Mitgliedern eine breite Palette an Lernmöglichkeiten. Durch die Uni bin ich quasi direkt Teil eines Netzwerks von nationalen und internationalen Zahnärzten geworden. Das College pflegt enge Beziehungen zu führenden Experten und Fachleuten auf dem Gebiet der Implantologie und Oralchirurgie. Daher finden regelmäßig Kurse und Fortbildungen statt, die von Spezialisten aus aller Welt gehalten werden – und man trifft sich am College oder auf Kongressen wieder. Wir haben sogar Studierende aus Australien, die für Handson-Kurse in den Flieger steigen. Die Stimmung bei den Zusammenkünften empfinde ich als super. Es ist nicht wie früher als Studentin in der Uni, sondern alles auf Augenhöhe. Man fühlt sich unter Kollegen. Die typische Hierarchie zwischen Studierenden und Dozenten spüre ich hier nicht. Insgesamt ist die Uni sehr international ausgerichtet, dadurch ergibt sich ein interkultureller Austausch, den ich beruflich und privat sehr spannend finde. Meine persönlichen Erfahrungen in England sind wirklich positiv. Anschluss findet man leicht, da die Leute sehr offen sind und man schnell ins Gespräch kommt. In der Uni-Klinik und in meiner Praxis herrscht eine freundliche Arbeitsatmosphäre und in beiden wurde ich von Tag eins an herzlich ins Team aufgenommen. Dass die deutsche Pünktlichkeit hier nicht unbedingt erforderlich ist, daran habe ich mich gewöhnt (und bin trotzdem immer noch zu früh dran). Neben der Zahnmedizin macht das kulturelle Leben echt Spaß. Hier das Gas Street Basin (oben) und das Jewellery Quarter (unten). Ein besonderes Highlight im Winter ist der „Birmingham Frankfurt Christmas Market“. Einen derart gut besuchten Weihnachtsmarkt habe ich zu Hause noch nicht erlebt. Fotos: Dr. Eva Algermissen
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