Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 07

zm114 Nr. 07, 01.04.2024, (516) 18 | POLITIK und Wurst sowie ein Ei, zum Beispiel ein Frühstücksei, zu essen. Bei Fisch sollte es bei ein bis zwei Portionen wöchentlich bleiben. Zu pflanzlichen Lebensmitteln rät die DGE noch stärker als bisher: Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen sowie Nüsse werden mit einer eigenen Empfehlung stärker hervorgehoben. Obst und Gemüse stellen weiterhin die mengenmäßig wichtigste Gruppe dar. Die Empfehlung, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, bleibt in den neuen Empfehlungen – diese sollten je nach Erntesaison verzehrt werden. Allerdings entfallen die ergänzenden einzelnen Portionsangaben von drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Möglichst kein Salz und kein Fett Als Trinkmenge werden rund 1,5 Liter pro Tag angeraten, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßter Tee. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind laut DGE nicht gut. Zucker, Salz und Fett sollten möglichst gemieden werden. Sie steckten oft in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast Food und Fertigprodukten. Wer davon viel isst, habe ein höheres Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, warnt die DGE. Auch auf ausreichende Bewegung und sein Gewicht sollte man achten. Vegan, mit Calcium, Jod und Vitamin B2 Auch eine vegetarische Ernährung – mit Milch, Milchprodukten und Eiern – ist machbar, so die DGE. Statt Fleisch, Wurst und Fisch könne man mehr Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse sowie Nüsse und Ölsaaten essen. Wenn man pflanzliche Milchalternativen verwendet, sei auf die Versorgung mit Calcium, Vitamin B2 und Jod zu achten. Wie die DGE betont, zeigen die aktualisierten Empfehlungen eine Idealsituation auf. Grundsätzlich gelte aber: Bereits kleine Veränderungen in der täglichen Ernährung sind schon ein Schritt in die richtige Richtung – hin zu einer gesundheitsfördernden und umweltschonenderen Ernährung. pr Der DGE-Ernährungskreis mit den neuen Empfehlungen: Je größer eine Lebensmittelgruppe ist, desto mehr sollte daraus gegessen werden. Foto: Deutsche Gesellschaft für Ernährung 2024 STATEMENT VON BZÄK-VIZEPRÄSIDENT KONSTANTIN VON LAFFERT „AUS FACHLICHER SICHT WENIG HILFREICH“ „Die neuen Ernährungsempfehlungen der DGE setzen verstärkt auf pflanzliche Lebensmittel. Die Einteilung von Lebensmitteln in solche 'pflanzlichen Ursprungs' und solche 'tierischen Ursprungs', wie sie die DGE vornimmt, betrachtet die BZÄK aus fachlicher Sicht als wenig hilfreich. Denn kein Lebensmittel ist aufgrund seiner Herkunft als gut oder schlecht einzustufen. Als Beispiele seien hier Zucker, Weizenmehl und Palmfette genannt, die allesamt pflanzlich sind, aber niemand würde empfehlen, dass man davon mehr essen sollte. Die DGE-Empfehlungen gelten für gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren. Hier stellt sich die Frage, was mit Kranken, Kindern oder Senioren ist, die eine gesunde Ernährung benötigen? Dass diese Zahl nicht gering ist, zeigen beispielsweise die hohen Prävalenzwerte für Diabetes mellitus in Deutschland. Ein zentraler Aspekt bei den Ernährungsempfehlungen der DGE ist, dass dabei die Nachhaltigkeit und die Umweltbelastungen der Lebensmittelproduktion berücksichtigt werden sollen. Hierzu ist anzumerken, dass die von der DGE ausgesprochenen Ernährungsempfehlungen nicht 'für alle gesund', sondern allenfalls für einen Teil der Allgemeinbevölkerung praktikabel und sinnvoll sind. Sie verfolgen im Sinne der fachlich umstrittenen 'Planetary Health Diet' eine klimapolitische Motivation. Den Aspekt des Klimaschutzes teilweise über die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung zu stellen, erscheint problematisch.“ Foto: lopata/axentis.de

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