Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 07

34 | ZAHNMEDIZIN zm114 Nr. 07, 01.04.2024, (532) WIE MAN TRENDS IN DER FORSCHUNG ERKENNT Wissenschaft ist nicht nur ein methodischer Prozess, der auf externe Gegenstände angewandt wird, die Wissenschaft ist auch selbst eine Entität, die methodischer Analyse unterworfen werden kann. Der Bedarf an solchen Analysen, die eine Bewertung der wissenschaftlichen Produktion möglich machen, ist dabei durchaus hoch. Alle Akteure des Wissenschaftsbetriebes, angefangen bei den Wissenschaftlern selbst über die Verlage wissenschaftlicher Fachjournale bis hin zu Universitäten und Forschungsinstituten, suchen den Vergleich miteinander und sind bemüht, sich im Wettbewerb diverser Indizes und Ranglisten vorteilhaft zu präsentieren. Auf der anderen Seite wollen staatliche Forschungsförderer und private Investoren wissen, welche Wissenschaftler, Universitäten, Institute in welchen Forschungsfeldern „vorne“ liegen, um Forschungsgelder möglichst zielgenau zu vergeben. Neben spezifischen Informationen über Autoren und Institutionen fördern solche Analysen auch allgemeine Trends in der Forschung zutage. Zu den wichtigsten Methoden, wissenschaftliche Literatur auszuwerten, zählen die Zitationsanalysen. Damit wird gezählt, wie oft eine wissenschaftliche Publikation von anderen wissenschaftlichen Publikationen zitiert wird. Unter Einbeziehung weiterer bibliometrischer Daten wie Autoren, Zugehörigkeit zu Institutionen, Erscheinungsdaten, Fachjournal, Verlag können nun diverse Ranglisten gebildet werden, die die „besten“ Autoren, Zeitschriften, Universitäten ausweisen. Diese Rankings sind an die zahlreichen Randbedingungen ihrer Ermittlung gebunden und in ihrer Aussagekraft oft nicht ohne weiteres zu beurteilen. Trotz diverser Einschränkungen können die Analysen wissenschaftlicher Publikationen dennoch interessante Einblicke in die Forschung geben. Kookkurrenz-Analyse: Die Größe der Kreise zeigt, wie oft einzelne Schlüsselwörter vorkommen, die Linien geben die inhaltlichen Verbindungen an. Die Karte wurde von den Autoren mit „VOSviewer“ erstellt. Diese Software generiert bibliometrische Netzwerke und visualisiert Ähnlichkeiten (visualization of similarities, VOS), hier auf der Basis des gleichzeitigen Vorkommens von Schlüsselwörtern. Foto: [Taghdisi Kashani et al., 2024]

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