44 | ZAHNMEDIZIN zm114 Nr. 07, 01.04.2024, (542) TYPISCHE ANAMNESTISCHE, KLINISCHE UND BILDGEBENDE HINWEISE FÜR BRUXISMUS BEI ERWACHSENEN Anamnestische Angabe Klinischer Befund Radiologischer Befund Eigenbericht über Kieferpressen und/oder Zähneknirschen Hypertrophie der Mm. masseteres Kiefergelenk: Abflachung des Kondylus beziehungsweise des Tuberculum articulare Verspannte Massetermuskeln nach dem morgendlichen Erwachen Sehr harte Mm. masseteres beim festen Zubeißen (das heißt beim Kieferpressen) Kieferwinkel: Knochenapposition Unspezifische Zahnschmerzen Druckdolenz (Palpationsempfindlichkeit) der Kaumuskeln (vor allem der Mm. masseteres, weniger häufig der Mm. temporales) Attrition (Abrieb) der Zähne (vor allem der Frontzähne), in ausgeprägten Fällen mit Abflachung der (normalerweise spitzen) Eckzähne (Bildung von Schliffflächen) und Sichtbarwerden des Dentins Keilförmige Defekte (Abfraktion, nichtkariöse zervikale Läsion) im vestibulären Zahnhalsbereich Okklusale Grübchen auf den Kauflächen der Molaren Tab. 4: Modifiziert aus Türp [2021] Abb. 3: Michigan-Schiene, Ansicht von oben: Die Schienenoberfläche ist glatt (keine Mulden); Kontakt beim Kieferschluss haben die unteren Seiten- und Eckzähne, nicht aber die unteren Schneidezähne. Bei zahngeführten Unterkieferbewegungen auf der Schienenoberfläche nach anterior oder lateral bleiben die Kontakte auf einer Strecke von 1 bis 2 mm bestehen (der alte gnathologische Terminus für diesen Bewegungsspielraum lautet „Freiheit in der Zentrik“), das heißt, die Vertikaldistanz ändert sich nicht. Erst bei weitergehenden zahngeführten protrusiven oder laterotrusiven Unterkieferbewegungen entlang der Schienenoberfläche, wenn die Eckzähne über die Rampen gleiten, kommt es zu einem Kontaktverlust der Seitenzähne und damit zu einer Erhöhung des vertikalen Abstands zwischen Ober- und Unterkiefer. Fotos: Türp, UZB; Labor: dental moeschli.ch, Basel Abb. 5: Michigan-Schiene, Ansicht von vorne Abb. 4: Michigan-Schiene, Ansicht von schräg hinten
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