Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 08

ZAHNMEDIZIN | 15 Meyer (Greifswald) mit einem Rückblick auf die Historie der Funktionslehre: „Je länger ich in der Funktionslehre tätig bin, desto mehr Respekt habe ich vor natürlichen Zähnen. Natürliche Kauflächen bergen in sich […] fast alle Geheimnisse der Funktionslehre: Zähne, Zahnhalteapparat, Rezeptoren“, sagte Meyer. Das natürliche System funktioniere bis auf wenige Mikrometer genau. Deshalb sollten Restaurationen auch der Form und Funktion natürlicher Zähne folgen. Meyer präsentierte Beispiele, bei denen die natürlichen Kaureliefs gut nachgebildet waren und mahnte: „Wir sind restaurativ tätig, nicht freischaffend künstlerisch.“ Meyer zeigte auch seine eigenen, 1978 vom Göttinger Professor Alexander Motsch angefertigten Goldrestaurationen, die seitdem unverändert in situ sind. Einer der Gründe für den Erfolg sei die funktionierende Okklusion, sagte Meyer und brach gleich noch eine Lanze für Goldrestaurationen: „Teilkronen aus Gold haben wissenschaftlich gesehen die größte Langzeitüberlebensrate.“ Die Folgen von okklusaler Überbelastung können vielfältig sein: Schlifffacetten, Frakturen in Schmelz, Dentin, Höckern, Zähnen, Restaurationen, Pseudopulpitis, überempfindliche Zahnhälse, Rezessionen, Zahnlockerungen, Kiefergelenksprobleme und nicht zuletzt parodontale Einbrüche. „Wenn Sie parodontale Einbrüche haben – zwei- oder dreiflächig lokalisiert –, dann sollten Sie an die Funktion denken. Wenn Sie horizontale Einbrüche haben – generalisiert –, hat das in der Regel nichts mit der Funktion zu tun“, sagte Meyer. Wenngleich die Okklusion viele Probleme auslösen kann, ist sie jedoch für Craniomandibuläre Dysfunktionen nicht primär ursächlich, sondern nur einer von vielen Risikofaktoren. Diese Erkenntnis markierte schließlich den Übergang von der biomechanischen Okklusions- und Artikulationslehre zur modernen neurophysiologischen Funktionslehre. „Im Zentrum von CMD […] steht nicht die Okklusion, sondern im Zentrum steht die Muskulatur.“ Die Ätiologie muskulärer Hyperaktivität betreffe aber verschiedene medizinische Disziplinen – Risikofaktoren wie Stress, psychiatrische oder orthopädische Erkrankungen könne die Zahnmedizin nicht ursächlich behandeln. Das sei im Übrigen auch gutachterlich von Bedeutung: Misserfolge sind kein Behandlungsfehler, wenn die Behandlung nach zahnärztlichem Standard durchgeführt wurde. Wenn die Schiene nicht funktioniert, müssten andere Disziplinen weiterbehandeln. br Außen Xive – innen konisch! Fragen Sie Ihren Außendienstmitarbeiter nach einer Test-OP bzw. lassen Sie sich von den Vorteilen der EV-Prothetik überzeugen! Weitere Produktinformationen finden Sie hier Starten Sie durch mit OmniTaper EV

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