36 | PRAXIS UMFRAGE DER APOBANK ZUR PRAXIS- UND APOTHEKENABGABE Elf Prozent der Praxen schließen ohne Nachfolge Weniger schwierig als gedacht zeigt sich der Abgabeprozess von Praxen und Apotheken, wie eine Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ergab. Dennoch: Um einen guten Erlös zu erzielen, lohnt es sich demnach, noch einmal vor dem Verkauf zu investieren. Trotzdem wird der angestrebte Erlös nicht immer erreicht. Und rund jeder Zehnte muss seine Praxis ohne Nachfolge schließen. Abgabe – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ lautete der Schwerpunkt einer Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Sie untersuchte den Prozess der Praxisoder Apothekenabgabe bei insgesamt 400 Heilberuflerinnen und Heilberuflern, die entweder noch vor der Abgabe stehen oder bereits abgegeben haben. Befragt wurden 100 Allgemeinmediziner, 100 Fachmediziner, 100 Zahnmediziner und 100 Apotheker. 200 von ihnen waren Noch-Inhaber, 200 bereits Ex-Inhaber. Gefragt wurde nach den Herausforderungen beim Verkauf der eigenen Praxis oder Apotheke. Gegenübergestellt wurden die Erwartungen der Noch-Inhabern (Wunsch) und die Erfahrungen der Ex-Inhaber (Wirklichkeit). Entscheidender Auslöser für die Einleitung der Abgabe war der Umfrage zufolge der Eintritt ins Rentenalter, gefolgt von dem Ziel, mehr Zeit zu haben und das Leben zu genießen. Ferner spielten Aspekte wie die Veränderung der Berufsausübung und der Wunsch nach weniger Arbeit und Verantwortung eine Rolle. Kaum ins Gewicht fielen dagegen finanzielle Gründe. Laut Umfrage gestaltete sich der Abgabeprozess der Praxis oder Apotheke schneller als zunächst vermutet. Während die Schätzungen der NochInhaber im Vorfeld bei zwei Jahren und vier Monaten lagen, waren es im Durchschnitt acht Monate weniger, die die befragten Ex-Inhaber für den Prozess benötigt hatten. Dabei stieg gut die Hälfte (55 Prozent) sofort aus, die anderen entschieden sich für einen sanften Übergang in den Ruhestand und blieben durchschnittlich noch 20 Monate gemeinsam mit ihrer Nachfolge im Dienst. Auch zeigte sich laut Umfrage, dass sich die Nachfolgesuche, Wertermittlung und Planung weniger mühsam geMeistens kommt es anders als geplant, manchmal geht es auch schneller als gedacht. zm114 Nr. 08, 16.04.2024, (626) ABGABE DER EIGENEN PRAXIS ODER APOTHEKE IN WIRKLICHKEIT DEUTLICH SCHNELLER ALS GEDACHT Wunsch – die Selbständigen VonAbis Z Von Anfang bis Ende: Mit welchem Zeitumfang rechnen Sie? n = 200 Ø28Monate Prozess Übergang Übergang: Wie wollen Sie die Abgabe gestalten? n =200 31% sofortiger Ausstieg Doppelspitze Übergabe: Wie viel Zeit planen Sie ein? n = 200 Ø24Monate gemeinsam Doppelspitze Übergabe: Wie viel Zeit haben Sie eingeplant? n =200 Ø20Monate gemeinsam Übergang Übergang: Wie haben Sie die Abgabe gestaltet? n =200 55% sofortiger Ausstieg VonAbis Z Von Anfang bis Ende: Wie lange hat die Abgabe gedauert? n =200 Ø20Monate Prozess Wirklichkeit – die Ruheständler Quelle: apoBank-Umfrage 2023
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