ZAHNMEDIZIN | 45 und 73 Prozent für metallkeramische Verblendkronen [Edelhoff und Sorensen, 2002] – wobei im Falle erheblichen Zahnverschleißes bereits ein Teil des Substanzabtrags erfolgt ist. Noch schonender sind Okklusionsonlays, eine speziell für hochfeste Dentalkeramik geeignete Restaurationsform [Edelhoff und Ahlers, 2018]. Deren minimalinvasive Präparation gelingt effizient mittels spezieller Präparationsinstrumente (Okklusionsonlay-Set Ref. 4665, Fa. Komet Dental, Lemgo). Für die Approximalpräparation ermöglichen darauf abgestimmt dünne oszillierende Schallfeilen (SFD6 und SFM6, Fa. Komet Dental) eine Präparation ohne Schädigung der Nachbarzähne, entsprechend der wissenschaftlichen Stellungnahme der DGZMK zur Präparationstechnik [Hellwig et al., 1998]. Als Antrieb dienen spezielle Handstücke, die auf die passenden Turbinenkupplung aufgesteckt werden (SONICflex 2003L, Fa. KaVo, Biberach; SF1LM / SF1LS, Fa. Komet Dental; sowie Airscaler Ti-Max S970, Fa. NSK Europe, Eschborn). Derartig präparierte Okklusionsonlays eigenen sich darüber hinaus ideal für dimensionsgetreue intraorale Scans [Ashraf et al., 2023]. Bei erheblichem Zahnverschleiß besteht durch das Ausmaß des Substanzverlusts zuweilen auch die Option noninvasive Behandlung mit indirekten Restaurationen, die ganz ohne zusätzliche Präparation auskommen, vorausgesetzt, die Restaurationen halten allein durch die adhäsive Eingliederung. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt in der Vermeidung fragiler provisorischer Versorgungen bei minimalinvasiver Präparation: Deren geringer Substanzverlust reicht zwar für haltbare Restaurationen aus adhäsiv verklebter hochfester Dentalkeramik. Das Platzangebot überfordert aber die Stabilität provisorischer Kronen- und Brückenmaterialien und die retentiven Flächen reichen für den Haftverbund provisorischer Befestigungswerkstoffe oft nicht aus. Unmittelbar mit der Art der Präparation verbunden ist die Wahl geeigneter Restaurationswerkstoffe. Grundsätzlich kommen hierfür Metalle, Komposite und Dentalkeramiken infrage. Der Herstellungs- und Verarbeitungsaufwand ist bei indirekten Restaurationen vom Material weitgehend unabhängig, mit Ausnahme für (metall-)keramische Verblendkronen. Die AWMF-Leitlinie zur Behandlung mit vollkeramischen Kronen und Brücken [Gierthmühlen et al., 2021] empfiehlt, bei Patienten mit Bruxismus nach Möglichkeit metallische Restaurationen zu wählen. Wo dies nicht möglich oder nicht gewünscht ist, sollten die Patientinnen und Patienten über das erhöhte Verlustrisiko keramischer Restauratiozm114 Nr. 08, 16.04.2024, (635) Abb. 7a, b: Kiefermodelle aus Superhartgips (Fuji-Rock, Fa. GC Dental, Bad Homburg, Deutschland) nach Entfernung der Amalgamfüllung und Versorgung der Karies am Zahn 16 vor der Weiterbehandlung, Okklusalansichten des Ober- und Unterkiefers mit Abbildung der Tubercula mandibulae rechts und links als starkes Zeichen für das Vorliegen von Bruxismus. Abb. 8: Dreidimensionale Behandlungssimulation (Wax-Up) zur Versorgung der Kauflächen mit definitiven non- beziehungsweise minimalinvasiven Keramikrestaurationen unter Wiederherstellung der vertikalen Dimension (Thowax, Yeti Dentalprodukte, Engen). Abb. 9: Seitenzahnrestaurationen aus Lithiumdisilikat (e.max press monolithisch, Ivoclar, Schaan/Liechtenstein) vor der adhäsiven Eingliederung der Seitenzahnrestaurationen. Fotos: M. Oliver Ahlers a a a b b b
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