Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 08

POLITIK | 65 Im Wahlkampf hatte der jetzige Premierminister Rishi Sunak versprochen, die NHS-Zahnmedizin aus der Krise zu holen. Im Februar 2024 kündigte die Regierung einen „Recovery Plan“ an, für den sie – zusätzlich zu den drei Milliarden Pfund (circa 3,5 Milliarden Euro), die jährlich für zahnmedizinische Leistungen im NHS vorgesehen sind – 200 Millionen Pfund (circa 233,5 Millionen Euro) investieren werde. Aus diesem Extrabudget sollen Zahnärztinnen und Zahnärzte mit NHS-Vertrag 15 Pfund (circa 17,50 Euro) zusätzlich zur Standardvergütung von 28 Pfund erhalten, wenn sie Patientinnen und Patienten annehmen, die seit zwei Jahren keine Praxis mehr aufgesucht haben. Für komplexe Behandlungen soll es einen Aufschlag von bis zu 50 Pfund (circa 58,30 Euro) geben. Wer drei Jahre lang in Regionen mit einem schlechten Zugang zur NHS-Versorgung – den „Dental Deserts“ – praktiziert, kann außerdem einen Bonus von 20.000 Pfund (circa 23.345 Euro) erhalten. Die Prämie kann maximal 240-mal in Anspruch genommen werden. Für die BDA reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Abkehr von Zahnärztinnen und Zahnärzten aus dem NHS aufzuhalten. Die Berufsorganisation fordert, den NHS Dental Contract grundlegend neu zu verhandeln und deutlich mehr Geld in die NHS-Zahnmedizin zu investieren. Auch um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat sie sich die BDA an der Petition beteiligt. „Die Krankheitslast ist so nicht zu bewältigen“ Thayer geht ebenfalls davon aus, dass der „Recovery Plan“ der Regierung zu wenige seiner Kolleginnen und Kollegen dazu bewegen wird, im NHS zu bleiben oder zurückzukehren. Er erwartet vielmehr, dass sich die Krise weiter verschärft. „Wir haben meiner Meinung nach einen Punkt erreicht, an dem die Krankheitslast mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr zu bewältigen ist. Ich nenne das Krankheits-Inflation“, sagt er gegenüber den zm. „Es bedeutet, dass wir die Patientinnen und Patienten nicht mehr schnell genug durch das System schleusen können mit der Folge, dass die Leute mehrere Jahre nicht zum Zahnarzt gehen und dann mit noch größeren Problemen in die Klinik kommen.“ Schon jetzt sei die Zahl von Do-It-Yourself-Zahnbehandlungen sehr hoch. Viele Menschen extrahierten sich Zähne selbst oder versorgten sich mit „hausgemachten“ Füllungen. Mehr als acht von zehn Zahnärztinnen und Zahnärzten in Großbritannien haben laut BDA schon die Folgen solcher DIY-Maßnahmen behandelt. Die Krise der NHS-Zahnmedizin hat für Thayer, der seit den 1980er-Jahren praktiziert, circa 2010 Fahrt aufgenommen. „In Großbritannien hatten wir immer ein Gesundheitssystem, das mit minimalen Investitionen effizient funktionierte. Und bis zum Jahr 2010 haben wir auch durchaus noch Erfolge bei der Verbesserung der Zahngesundheit in der Bevölkerung erzielt“, so der 65-Jährige. „Nach der internationalen Finanzkrise und infolge der Corona-Pandemie haben sich aber schließlich die Risse im System offenbart.“ Jetzt, nur wenige Jahre später, erlebten Zahnärztinnen und Zahnärzte in Großbritannien tagtäglich Szenen, die ins viktorianische Zeitalter gehörten, mahnt Thayer in der Petition und fügt an: „Das muss nicht sein. Wir sind doch eine wohlhabende Nation des 21. Jahrhunderts.“ sth zm114 Nr. 08, 16.04.2024, (655) Im vergangenen März traf Zahnarzt und Petent Tom Thayer (5.v.l.) zusammen mit Kolleginnen und Kollegen einige Abgeordnete des britischen Parlaments. Leider ohne Ergebnis, wie er berichtet. Foto: British Dental Association Das neue Isolite 3 bietet eine intraorale Beleuchtung in drei Helligkeitsstufen. Um das vorzeitige Aushärten von Kunststoffen zu vermeiden, verfügt es zudem noch über einen dreistufigen Gelblicht-Modus. Der Anschluss ist kinderleicht und durch die integrierte Steuereinheit bleibt Ihre bisherige Absaugung bestehen. Mehr Informationen finden Sie unter www.zyris.de ISOLITE 3 www.gerl-dental.de Jetzt QR-Code scannen und mehr zum Isolite 3 erfahren! Absaugung mit Isolite – Geben Sie Ihrer ZMF Zeit für wichtigere Aufgaben. Effiziente Behandlung, Entlastung im Praxisalltag, Erleichterung für das gesamte Praxisteam Art.-Nr. 215249 *1x je Kunde einlösbar. Code gültig bis zum 30.06.2024. Nur im GERL. Dental Onlineshop einlösbar. Exklusiv bei GERL. Dental CODE: ISOLITE75 Code einlösen und € 75,- auf das Isolite 3 sparen!* Exklusive & kostenlose Demo vereinbaren:

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