Hurra, Pestizide auf dem Green „beinahe ungefährlich“ Vorschau Das Bild vom Golf spielenden Zahnmediziner lebt nur noch in den Köpfen von Klischeeliebhabern und Sozialneidern. Gut so – denn für Freunde des gepflegten Ballsports liefert eine neue Studie Zündstoff. Längst bekannt war: Wer abends auf der heimischen 18-Loch-Bahn eine kleine Feierabendrunde dreht, hat mindestens vier Mitspieler. Das Insektizid Cyfluthrin, das Fungizid Chlorthalonil sowie die Herbizide MCPP-p und 2,4-D. Ebenfalls klar: Die Exposition gegenüber Pestiziden ist für Menschen, die Pflanzen pflegen und ernten, nicht wirklich gesund – weshalb nun auch Parkinson als Langzeitkomplikation für Landwirte und Förster in Deutschland in die Berufskrankheiten-Verordnung aufgenommen wird. Aber was ist mit jenen, die auf besprühtem Rasen sporteln? Um das herauszufinden, brachten John M. Clark und sein Team auf einem 18-Loch-Platz die von den Herstellern der vier am häufigsten verwendeten Pestizide jeweils empfohlenen Höchstmengen aus, verseuchten ihn quasi nach Packungsbeilage. Dann bespielten acht mit Waffengewalt rekrutierte Golfer eine volle Runde den Platz. Dabei trugen vier der Freiwilligen Ganzkörperanzüge aus Baumwolle mit Schleiern, Socken und Handschuhen, die Kontaktrückstände auffangen sollten, die anderen vier trugen kurze weiße Baumwollkleidung und gaben nach der Runde Urinproben ab. Ergebnis: Die Hand- und Unterschenkelsegmente der Kleidung nahmen die meisten Rückstände auf. Der aus den Kleidungs- und Urinproben anschließend errechnete Gefahrenquotient (HQ) sowie die Margin of Exposure (MOE) ergaben Grund zu einer „begrenzte Besorgnis“ über die Expositionen, schrieben die Autoren in ihrem Fazit – und dankten der United States Golf Association und der New England Regional Turf Foundation für die großzügige Finanzierung ihrer Studie. Puh, Entwarnung also. Und zeitgleich veröffentlichten beide Golfverbände über ihre Presseverteiler eine weitere Jubelmeldung: Die Gründung eigener Golfligen für Patientinnen und Patienten mit Parkinson. mg John M. Clark et al.: Golfer Exposure to Traditional Pesticides Following Application to Turfgrass, ACS Agric. Sci. Technol. 2024, Publication Date:March 14, 2024https://doi.org/10.1021/ acsagscitech.3c00419 THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 10 ERSCHEINT AM 16. MAI 2024 ZAHNMEDIZIN Kaposi-Sarkom als Erstmanifestation einer HIV-Infektion Ein 58-Jähriger in reduziertem Ernährungszustand stellte sich in der MKG-Klinik Erlangen vor. PRAXIS Steuern: Das ändert sich 2024 Auch für Zahnärzte ergibt sich die eine oder andere Steuererleichterung. Fotos: liderina – stock.adobe.com, Universitätsmedizin Erlangen, studio v-zwoelf – stock.adobe.com zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (788) 102 | ZU GUTER LETZT Eine gemeinschaftlich abgegebene Urinprobe sorgt immer für ausgelassene Stimmung.
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