Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

24 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Chronische Sialolithiasis: Submandibulektomie bei rezidivierenden Beschwerden Peer W. Kämmerer In diesem Fallbericht wird der Verlauf einer 41-jährigen Patientin mit chronischer Sialolithiasis, die nach einem früheren, erfolglosen Eingriff anhaltende Beschwerden zeigte, präsentiert. Durch eine detaillierte Diagnostik und eine gezielte Therapieentscheidung, einschließlich einer erfolgreichen Submandibulektomie, konnte eine Heilung erzielt werden. Eine 41-jährige Patientin wurde auf Überweisung ihres Hausarztes mit rezidivierenden, schmerzhaften Schwellungen im submandibulären Bereich rechts vorstellig. Die Schwellungen seien „nahrungsabhängig“, erzählte die Patientin. Sie verneinte weitere Symptome oder Allgemeinerkrankungen. Bei genauer Anamnese berichtete sie von einem Versuch einer Sialendoskopie zur Entfernung eines Speichelsteins im proximalen Ausführungsgang der rechten Glandula submandibularis mehrere Monate zuvor; ein Stein hätte nicht entfernt werden können. Nach diesem Eingriff habe sich ihr Zustand vorübergehend verbessert, jedoch seien die Beschwerden in den vergangenen Wochen wieder intensiver geworden. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine druckempfindliche Schwellung im kaudalen Bereich des rechten Unterkiefers (Abbildung 1). Speichel konnte aus dem ipsilateralen Ausführungsgang der Glandula submandibularis nicht exprimiert werden. Die darauf folgende Sonografie bestätigte den Verdacht auf das Vorhandensein eines Sialolithen im proximalen Ausführungsgang der rechten Glandula submandibularis (Abbildung 2). Zur weiteren Abklärung und Therapieplanung wurde eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt, die lipotrophes Gewebe in der rechten Glandula submandibularis zeigte, begleitet von einer signalarmen Struktur von 6 mm x 6 mm x 4 mm im proximalen Ductus submandibularis (AbAbb. 1: Klinischer Situs bei Erstvorstellung: Eine rechtszervikale Schwellung ist deutlich erkennbar. zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (710) Abb. 2: In der sonografischen Untersuchung zeigt sich ein circa 6 mm x 4 mm großes, echoreiches Gebilde mit einem dorsalen Schallschatten.

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