Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

ZAHNMEDIZIN | 27 bei Steinen der Submandibulardrüse. Darüber hinaus kann die intraorale Chirurgie auch unter Lokalanästhesie durchgeführt werden, während oft nur eine Sitzung erforderlich ist, damit sie ihre Wirkung zeigt [Iro et al., 2009]. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse über 20 Jahre kamen Bolooki et al. zu der Schlussfolgerung, dass die häufigste Ursache für die Exzision der Drüse mit 36 Prozent die im beschriebenen Fall vorliegende Sialolithiasis war. Eine intraparenchymale Steinlokalisation war der führende Grund für die Exzision der Drüse bei Patienten mit Sialolithiasis – mit 49,6 Prozent, gefolgt von erfolglosen drüsenerhaltenden Verfahren (15,5 Prozent). Wiederkehrende Sialolithiden machten nur 13,9 Prozent dieser Fälle aus [Bolooki et al., 2024]. Mit dem Fortschritt der Sialendoskopie und kombiniert endoskopischen und chirurgischen Ansätzen verliert die Exzision der Drüse allmählich an Bedeutung. Nur zwei bis fünf Prozent der Patienten mit Sialolithiasis der Unterkieferspeicheldrüse benötigen eine Drüsenexzision. Obwohl die Drüsenerhaltung aufgrund chirurgischer und postoperativer Komplikationen priorisiert werden sollte, kann je nach Lage die Exzision die einzige machbare Behandlungsoption sein. Vor allem eine intraparenchymale Lage der Steine erschwert und macht es nahezu unmöglich, das Konkrement durch Endoskopie zu erreichen. Darüber hinaus wird die Lokalisierung von Steinen durch Abtasten schwierig, was die Möglichkeiten transoraler chirurgischer Ansätze einschränkt [Koch et al., 2021; Badash et al., 2022]. Wie im beschriebenen Fall wird die Entfernung großer proximaler oder hiloparenchymaler Sialolithen der Unterkieferspeicheldrüse traditionell durch eine transzervikale Sialoadenektomie durchgeführt, was potenziell mit einem signifikanten Risiko für den marginalen mandibulären Nerv verbunden ist und zu einer ästhetisch unansehnlichen Narbe führen kann. n CME AUF ZM-ONLINE Chronische Sialolithiasis: Submandibulektomie bei rezidivierenden Beschwerden Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK.

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