Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

POLITIK | 41 89 Prozent der Patienten fanden die Beschreibung der Untersuchungen und 90 Prozent die Beschreibung der Erkrankungen sehr beziehungsweise eher hilfreich. Acht Prozent empfanden diese Beschreibungen als nicht hilfreich und weitere vier Prozent konnten sie nicht einordnen. Den Umfang der Patientenbriefe bewerteten 77 Prozent der Patienten als genau richtig, 13 Prozent als zu ausführlich und zehn Prozent als zu kurz. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Erwartungen an den Patientenbrief getroffen oder übertroffen wurden, bei 21 Prozent der Patienten war das nicht der Fall, vier Prozent hatten keine Erwartungen oder wählten die Antwort „weiß nicht“. In der qualitativen Auswertung zum Austausch über den Patientenbrief berichteten die Befragten, dass sie mit Angehörigen, Freunden oder Bekannten über den Patientenbrief gesprochen hatten. Einige erzählten, dass ihr Umfeld durch den Patientenbrief ein besseres Verständnis der Erkrankung und des Klinikaufenthalts erhalten habe. Auch die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt wurde in den Interviews thematisiert. Die meisten der zehn Interviewten hatten demzufolge den Brief bisher nicht ihrem (Haus-) Arzt gezeigt. Sie begründeten das damit, dass Ärzte daran kein Interesse beziehungsweise dafür keine Zeit hätten und keine „vorgebildeten Patienten“ mögen würden. Die Forschenden kommen in ihrem Fazit zu dem Schluss, dass die Evaluation des Projekts den wissenschaftlichen Nachweis erbracht habe, dass automatisiert erstellte Patientenbriefe in leicht verständlicher Sprache einen positiven Einfluss auf die selbstberichtete Gesundheitskompetenz der Patienten haben. pr, ck PASTA wurde vom G-BA-Innovationsausschuss von 2017 bis 2021 gefördert. Derzeit befinden sich 120 Projekte der neuen Versorgungsform und 197 Projekte der Versorgungsforschung beim Innovationsfonds des G-BA in der Förderung. Der G-BA kündigte an, die Erkenntnisse daraus künftig stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (727) DAS PASTA-PROJEKT Wie entsteht ein Patientenbrief? Digital! Diagnosen, Prozeduren und Medikationspläne liegen im Krankenhaus-Informationssystem in strukturierter Form vor. Eine Software stellt daraus automatisch einen Patientenbrief zusammen – individuell angepasst dank parametrisierter Textbausteine. Den Patienten wird also all das erklärt, was strukturiert in ihren digitalen Klinikakten steht. Wirklich voll automatisch? Ja. Die Patientenbriefe generieren sich ausschließlich aus ohnehin vorhandenen Daten. Und die Arztbriefe? Wie bisher. An der ärztlichen Dokumentation sind keine Veränderungen erforderlich, auch Entlassgespräche finden unverändert statt. Liest das auch jemand? Über 90 Prozent der Patient:innen lesen ihren Patientenbrief ausführlich, etwa drei Viertel zeigen ihn außerdem ihren Angehörigen, manche sogar ihrem Arzt. Wer bekommt die Patientendaten? Niemand. Die Software wird über standardisierte Schnittstellen lokal in die Klinik-IT eingebunden. Die Daten verlassen zu keinem Zeitpunkt das Krankenhaus. Die Patientenbriefe können in der Klinik gedruckt oder in ein Patientenportal eingebunden werden. Und die Qualität? Alle Texte wurden von approbierten Ärzt:innen im VierAugen-Prinzip geschrieben. „Was hab ich?“-gGmbH

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