Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (731) Bego Medical (Bremen, D) [Dolabdjian und Strietzel, 2000]. Die Vorstellung der Technologie sorgte im November 2002 für großes Aufsehen. Fachleute bescheinigten dieser Verfahrenstechnik bereits damals ein hohes Potenzial. Die Grundlage für den additiven Aufbau der Materialien sind STL-Dateien. Dabei wird die Oberfläche eines Objekts durch kleine Dreiecke beschrieben (Abbildung 2). Grundsätzlich führt die Annäherung an die exakte Kontur durch Dreiecke zwar zu relativen Ungenauigkeiten. Diese werden jedoch umso geringer, je größer die Anzahl der Dreiecke und somit je kleiner deren Größe ist (= Sekantenfehler) (Abbildung 3). Um das STL-Format im jeweiligen additiven Verfahren verarbeiten zu können, müssen die Daten mathematisch in ZRichtung (3. Dimension) in einzelne Schichten zerlegt werden („Slicen“). Anhand der „geslicten“ Daten können die einzelnen Schichten nun additiv aufeinandergelegt werden [Schweiger und Kieschnick, 2023]. Verfahrensablauf des 3-D-Drucks Alle additiven Technologien gleichen sich im Verfahrensablauf, der in vier Bereiche gegliedert werden kann. Folgende Schritte werden unterschieden: Generieren des 3-D-Datensatzes Das Generieren des 3-D-Datensatzes kann zum Beispiel durch einen Scanner oder eine CAD-Konstruktion erfolgen. Zerlegen des CAD-Datensatzes („Slicen“) Der STL-Datensatz wird von einer speziellen Software „Slicer-Software“ (zum Beispiel 3Shape CAMbridge, BEGO CAMCreator, Formlabs PreForm, Netfab von Autodesk, Chitubox von CDBTech) in einzelne Schichten zerlegt (Abbildung 4). Schichtweises Aufbauen des Bauteils auf Basis der „geslicten“ Daten Im additiven Verfahren wird das Bauteil auf Basis der geslicten Daten schichtweise aufgebaut, wobei die Genauigkeit in Baurichtung (Z-Richtung) wesentlich von der Schichtdicke abhängt. Die einzelnen Schichten sind im späteren Bauteil immer sichtbar. Selbst bei sehr hoher Auflösung, also minimaler Schichtdicke und höchster Präzision der Umrisse, bleiben sie erkennbar und verleihen den Bauteilen eine mehr oder minder raue Oberfläche, die gegebenenfalls nachbearbeitet werden kann. Man nennt diesen Effekt auch Z-Stufung beziehungsweise XYStufung (Abbildungen 5 und 6). Manuelle Nachbearbeitung des Objekts Die manuelle Nachbearbeitung kann je nach Aufbauverfahren verschiedene Arbeitsschritte erfordern (AbbilAbb. 3: Je kleiner die Dreiecke des STL-Datensatzes sind, desto geringer wird der sogenannte Sekantenfehler. Abb. 4: Zerlegen des CAD-Datensatzes eines Ober- und Unterkiefermodells in einzelne Bauschichten (= Slicen) mittels spezieller Software Abb. 5: Vertikale Stufenbildung auf der Innenseite von lasergesinterten Metallbrückengerüsten (Z-Stufung) Abb. 6: Horizontale Stufenbildung auf der Oberfläche von im DLPVerfahren gedruckten Modellen (XY-Stufung) TITEL | 45 Fotos: Josef Schweiger

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