Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

2019]. Die Ergebnisse der Studie zeigten das hohe mechanische Potenzial von lasergesintertem klammerretinierten Zahnersatz aus CoCr-Legierungen. Extrusionsverfahren = Fused Filament Fabrication (FFF), Fused Deposition Modeling (FDM) Beim FFF-Verfahren wird ein Bauteil schichtweise mit schmelzbarem Kunststoffaufgebaut. Der als Draht vorliegende, thermoplastische Kunststoff wird erhitzt, durch eine feine Düse gepresst und Schicht für Schicht aufgetragen (Abbildung 19). Das Verfahren wurde vom Stratasys-Gründer S. Scott Crump in den späten 1980er-Jahren entwickelt [Crump, 1989]. Grundsätzlich ist dieses Verfahren für alle thermoplastischen Kunststoffe geeignet, was gerade bei der Zulassung von Werkstoffen für die dentale FDM-Anwendung einen großen Vorteil bietet, da auf bereits zugelassene Werkstoffe zurückgegriffen werden kann. Das folgende Beispiel zeigt den Einsatz der FFF –Technologie im Dentalbereich: Der FilaPrintM Dental Desktop 3-D-Drucker ist ein Gemeinschaftsprojekt von Heimerle + Meule GmbH, (Pforzheim, D) und DentalPlus GmbH (Samerberg, D). Der Drucker ist insbesondere auf die Anwendung im Dentalbereich optimiert. Ein besonderes Merkmal des FilaPrint M ist der „Drive Belt“, eine Bauplattform in Fließbandform, mit der fortlaufend produziert werden kann, da die Bauteile automatisch durch das Bewegen des „Drive Belt“ von der Bauplattform abgelöst werden. Damit ist ein Betrieb im 24/7-Modus ohne Unterbrechung möglich. Freier Materialauftrag (MJT, MJM, MJF, MJP, Polyjet) = direkter 3-D-Druck (3-DP) Auch der eigentliche 3-D-Druck (3 DP) wird im Dentalbereich schon seit längerer Zeit von diversen Herstellern angeboten. Grundsätzlich können vier Fertigungsvarianten des direkten 3-DDrucks unterschieden werden: n Wachs drucken n Pulverbett drucken n Kunststoff drucken n Multimaterial-3-D-Druck Das direkte 3-D-Kunststoffdrucken und der Multimaterial-3-D-Druck werden aktuell verstärkt im Dentalbereich eingesetzt. Insbesondere sind hier das PolyJet-Verfahren (Stratasys, Eden Prairie, MN) und das Multi-Jet-Printing (3-D Systems, Rock Hill, SC) zu nennen. Die Polyjet-Technologie ist durch einen extrem schnellen Bauprozess und eine hohe Präzision gekennzeichnet [Dietrich et al., 2017; Brown et al., 2018; Kim et al., 2018]. Multimaterial-3-D-Druck – eine Anwendung mit extrem großem Zukunftspotenzial Die digitale dentale MultimaterialFertigung beruht auf dem Prinzip, dass bereits bei der CAD-Konstruktion einem Bauteil, zum Beispiel einem Meistermodell oder Zahnersatz, zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (735) TITEL | 49 Abb. 22: Funktionsprinzip des direkten 3-D-Drucks (Bildvorlage: ISO 17296). 1) Materialzufuhr für Bau- und Stützmaterial, 2) Dosiervorrichtung (Druckkopf mit Lichtund Wärmequell), 3) Baumaterial-Tropfen, 4) Stützstrukturen, 5) Bauplattform mit Lift, 6) Bauteil. Foto: DIN EN ISO 17296, Beuth Abb. 20: Funktionsprinzip des Extrusionsverfahrens (Bildvorlage: DIN EN ISO 17296). 1) Stützstruktur, 2) Bauplattform mit Lift, 3) Beheizte Düse, 4) Materialzufuhr, 5) Bauteil. Foto: DIN EN ISO 17296, Beuth Abb. 21: Mit dem FilaPrintM Dental Desktop 3-D-Drucker additiv gebaute Prothesenbasis und Zahnkranz aus Eldy Plus – Materialien (DentalPlus GmbH, Samerberg, D) Fotos: Josef Schweiger

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