Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

76 | zmSTARTER zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (762) Wie wirbt man frei von Geschlechterklischees für einen bestimmten Ausbildungsberuf? Jonas Hoff: In der Bewerbung von Ausbildungsstellen bietet es sich an, Bilder einzusetzen, um einen kompletten Eindruck von der Arbeit und dem Arbeitsumfeld zu zeigen. Achten Sie darauf, dass diese vielfältig sind und neben Dimensionen wie der Herkunft auch die geschlechtliche Dimension umfassen. Zu sehen sind darauf also weibliche und männliche Personen. Neben der Bildsprache ist aber auch die Textsprache wichtig. Durch die Nutzung von geschlechtersensibler Sprache schließen Sie alle Identitäten ein. Gleichzeitig zeigen Sie dadurch, dass Sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen. Dadurch wirken die Arbeitsstelle und das Team aktiv Klischees entgegen. Was müssen Praxen beachten, wenn sie Jungs ansprechen wollen? Sie sollten darauf achten, nicht selbst zu stark mit Jungen-Klischees zu arbeiten. Dazu gehört zum Beispiel nicht nur die technischen Aspekte nach vorne zu stellen Zeigen Sie den Beruf, wie er tatsächlich ist: abwechslungsreich, mit Fortbildungs- und Aufstiegschancen sowie guten Aussichten auf eine Übernahme und Zukunftssicherheit. Für jeden ist es heutzutage wichtig, dass die Entwicklungschancen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genannt werden. Darüber hinaus kann ein Verweis auf aktuelle Themen wie Digitalisierung, Technologisierung und Nachhaltigkeit hilfreich sein. Nutzen Sie als Praxis eine altersgerechte und fachunspezifische Ansprache. Erfahrungsgemäß wählen Schüler häufiger Unternehmen, die duzen und bereits einen festen Tagesplan in ihrem Angebot veröffentlichen. Aktionstage wie der Boys’ Day Ende April, Schnuppertage und Praktika sind eine Chance (siehe QR-Code), sich auch an Bewerber zu adressieren, die vielleicht nicht direkt zum etablierten Rollenbild gehörten. Foto: pathdoc - adobe.stock.com SO ERREICHEN PRAXEN DEN MÄNNLICHEN ZFA-NACHWUCHS „Zeigen Sie Role-Models“ Sie arbeiten gerne mit Menschen, Medizin und Technik sind ihr Ding – der ZFA-Beruf ist eigentlich genauso attraktiv für Jungs wie für Mädchen. Trotzdem sind nur etwa vier Prozent der Auszubildenden männlich. Jonas Hoff vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit in Bielefeld und Praxismanager Petros Prontis aus der Praxis Ku64 in Berlin geben Tipps, wie man männlichen Nachwuchs gewinnt.

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