Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 09

78 | zmSTARTER zm114 Nr. 09, 01.05.2024, (764) tigkeiten sind Bewegungsphasen oder -pausen von Vorteil. Versuchen Sie, mit den verschiedenen Aufgaben die Breite des Berufsfeldes möglichst gut aufzuzeigen. In der Planung und Umsetzung bietet es sich an, Auszubildende oder „RoleModels“ einzubeziehen. Diese haben an vielen Stellen ähnliche Ansichten oder können potenzielle Fragen und Wünsche antizipieren. Der interessierte Nachwuchs kann sich mit ihnen gut identifizieren und so für sich erkennen, dass sie nicht die Einzigen sind, die diesen Weg gehen wollen. Damit der Aktionstag bei den Teilnehmenden im Gedächtnis bleibt, könnten sie eigenständig (gegebenenfalls mit Unterstützung) ein Werkstück oder Give-away anfertigen, das sie anschließend mit nach Hause nehmen. Das fördert nebenbei die Selbstwirksamkeit. Und wie hält man mit den Teilnehmenden Kontakt? Fragen Sie die Teilnehmenden nach dem Aktionstag, ob Sie ihre Kontaktdaten behalten dürfen. Dann können Sie ihnen auch nach dem Aktionstag noch Informationen zukommen lassen. Das können Informationen über freie Ausbildungsstellen oder die Teilnahme an Berufsinformationsmessen sein. Oder Sie bitten um ein Feedback und bleiben so in Kontakt. Befragen Sie die Teilnehmenden dafür ein paar Tage/Wochen nach dem Aktionstag nach deren Meinung und nach Verbesserungsvorschlägen. Dadurch erhalten Sie einerseits wertvolles Feedback und bleiben andererseits mit den ehemaligen Teilnehmenden in Kontakt. Herr Prontis, Sie haben sieben männliche ZFAs und zwei männliche ZFA-Azubis im Praxis-Team KU64 in Berlin. Wie haben Sie das geschafft? Petros Prontis: In jedem Fall hilft eine gezielte Ansprache, die die Interessen und Karriereziele der jungen Männer trifft–ameffektivsten dort, wo sich potenzielle Auszubildende tummeln: auf TikTok mit unterhaltsamen und kurzweiligen Kurzvideos! Auch wir betonen beispielsweise die technischen Aspekte der Arbeit, wie etwa die mögliche Assistenz in der Chirurgie oder die Schnittstelle zum Dentallabor, wo besonders viel technisches Know-how erforderlich ist. Attraktiv ist unserer Erfahrung nach die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung. Ein erfolgreiches Beispiel kennen Sie schon: Unser ehemaliger Auszubildender Dominik Demski hat es inzwischen zum Praxismanager unserer zweiten Filiale in Berlin Mitte gebracht und war maßgeblich an der Entwicklung des neuen Standorts beteiligt. Das ist möglich, wenn man möchte und sich reinhängt. Was genau ist anders bei männlichen Bewerbern? Im Umgang mit männlichen Bewerbern ist eine offene und einladende Atmosphäre wichtig. Nehmen Sie ihre Fragen ernst: Welche Interessen haben sie, wie kann man diese berücksichtigen? Wir zeigen bei ausführlichen Führungen, wie viel Technik und Hightech in einer modern ausgestatteten Praxis steckt – das kommt immer gut an! Und noch etwas: Männliche Auszubildende wollen ab Tag eins „mit anpacken“ und nicht lange erst die Theorie durchgehen. Wir versuchen das zu berücksichtigen. Die Gespräche führte Laura Langer. Foto: Petros Prontis, KU64 Zahnarzt Berlin WIE GEHT ES DEM VOLLBLUT-ZFA HEUTE? Mit dem ZFA Dominik Demski haben die zm vor zwei Jahren zuletzt über seinen Job in der von Frauen dominierten Branche gesprochen. Damals war er bereits begeistert dabei, ist direkt nach der Ausbildung vom Chef übernommen worden und inzwischen Praxismanager bei „KU64“ in Berlin-Mitte. „Ich mache die Arbeit immer noch total gerne. Sie ist so abwechslungsreich, kein Tag endet so, wie ich es mir morgens vorgestellt habe. Ich werde immer wieder aufs Neue überrascht und wachse als frisch gebackener Praxismanager mit meinen Aufgaben. Das mag ich! Nach wie vor sind die Entwicklungsmöglichkeiten attraktiv und dass Praxen immer digitaler werden. Wer gerne auch handwerklich arbeitet, kann in einigen Praxen auch im Zahnlabor tätig sein. Aber wie in jedem Job ist die eigene Motivation ganz wichtig. In der Schule habe ich manchmal mitbekommen, dass sich junge Leute vor allem bewerben, weil sie es müssen oder sollen. Um die dann in der Praxis nicht gleich wieder zu verlieren, würde ich der Führung und dem Team raten, ihnen sinnhafte Aufgaben zu geben, auf Augenhöhe zu sein und weniger von oben herab zu delegieren. Sprich: fördern und fordern anstatt herumzukommandieren. Eine soziale Kommunikation ist dabei der Schlüssel: Respekt ist keine Einbahnstraße!“ ZFA Praxismanager Dominik Demski bei KU64 Zahnarzt Berlin Petros Prontis ist seit 2007 bei „KU64 – Die Zahnspezialisten“ und dort für Presse und Marketing zuständig. Er organisiert die Führungen durch die Praxis, wenn Interessenten und Bewerber ins Haus kommen. Foto: KU64, Prontis

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