TITEL | 35 lauf mit einer Influencerin, die mit 300.000 Followern eine eher kleinere Reichweite hatte. Der gewünschte Effekt hielt sich in Grenzen. Also nahm die Agentur Influencer mit mehr Followern in die Auswahl, sogenannte Macro-Influencer. Und da kam Johanna ins Spiel. Ihre Anhänger sind zwischen 13 und 24 Jahren alt, 62 Prozent weiblich, 38 Prozent männlich. Für ihre Postings und Videos erhält sie von der Agentur eine sogenannte personalisierte Storyline. Im Vorfeld gab es ein konkretes Briefing mit der Akteurin sowie ein Video-Telefonat mit ihr und dem Management um abzuklären, ob beide Seiten sich mit der Umsetzung gut fühlen. Warum TikTok und nicht Instagram für die Influencer-Kampagne ausgewählt wurde, erklärt Pritzel so: „Jugendliche nutzen TikTok ganz anders. Sie wollen sich auf der Plattform unterhalten und informieren. TikTok ersetzt quasi das klassische Fernsehen für sie.“ Anders als bei Instagram, wo schöne Bilder eine eher perfekte Welt zeigen und der Wunsch nach Inspiration eine große Rolle spielt, werde auf TikTok auch ungeschönter, „echter“ Content konsumiert. Die Plattform sei wesentlich authentischer, weshalb die User mit einer anderen Erwartungshaltung kämen. Zum anderen tickt der Algorithmus anders, denn er erkennt schnell, welche Videos ein User schaut und bietet dann ähnliche an. „So lässt sich mit einem positiv angenommenen Video enorme Reichweite generieren: Der Algorithmus findet die Nutzer, für die das Video interessant ist“, erzählt Pritzel. Der Clip dauert am Ende 54 Sekunden und wurde an einem Freitag Ende April pünktlich zum Schulschluss und zum Wochenende gepostet. Und er sei „sehr gut“ angelaufen, erzählt die Marketingexpertin: In den ersten Minuten gab es bereits viele tausend Aufrufe und direkt 500 Likes – nicht zuletzt aufgrund der zurückgekehrten Schwester. Das Video war für zwei Wochen online und verlinkt auf die eigens gebaute Landingpage zur ZFA-Kampagne. Die Inhalte wurden von der Agentur maßgeschneidert konzipiert. Nach mehreren Korrekturschleifen wirkt das Video authentisch und passt zum Stil der Influencerin. „Das hat den zm114 Nr. 10, 16.05.2024, (821) „Du bist Prophylaxepurnk, Kleinepatientenliebling und Mundspiegeljongleurin, kurz gesagt: ZFA!“ Foto: BZÄK Vorreiter war die erfolgreiche Kampagne der Kammer Nordrhein, die 2017 an den Start ging.
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