ZAHNMEDIZIN | 51 aus einzelnen Folien (Metall oder Kunststoff) laminiert (Ultrasonic Additive Manufacturing (UAM), Laminated Object Manufacturing (LOM)) werden. Und: Es ist möglich, die additiven Fertigungstechnologien mit subtraktiven Verfahren zu kombinieren (Shape Deposition Manufacturing, SDM). Bei den additiven Fertigungsverfahren lassen sich Materialschichtstärken zwischen 15 und 100 µm realisieren; auf diese Weise kann das Ausgangsmaterial sehr nachhaltig genutzt und eine hohe Genauigkeit erzielt werden. Der schichtweise Aufbau eines Objekts ermöglicht es, Multimaterialstrukturen mit anisotropen Eigenschaften (anisotrop = Stoffeigenschaft, die richtungsabhängig variiert), beispielsweise verschiedene Farben oder Werkstoffe, zu fertigen und damit an die benötigten Anforderungen individuell anzupassen [Yan et al., 2010]. Viele additive Fertigungsverfahren sind in technologischer Hinsicht einfach aufgebaut und somit in der Regel kostengünstig in der Anschaffung. Da Materialien additiv ohne hohen Kraftaufwand verbunden werden, ergibt sich nur ein geringer Verschleiß einzelner Maschinenkomponenten. Auch der Materialverlust ist im Vergleich zu subtraktiven Verfahren geringer. Mehrere verschiedene Objekte können zudem gleichzeitig hergestellt werden, wodurch eine wirtschaftliche und schnelle Fertigung möglich wird. Limitierende Faktoren der additiven Fertigungstechnologien umfassen die dem Fertigungsprozess geschuldeten, teilweise geringen mechanischen Eigenschaften bestimmter Werkstoffe, zum Beispiel von Polymeren. Fehler in oder zwischen den einzelnen Materialschichten können sich negativ auf die Stabilität der gesamten Restauration auswirken. Oftmals haben additiv gefertigte Objekte eine geringere Bauteilpräzision. Je nach Fertigungstechnologie muss das zu druckende Objekt mit Stützstrukturen versehen werden, die es auf der Bauplattform halten und Überhänge stützen. Nach der Fertigung werden diese Stützstrukturen meist manuell entfernt. Das Material und die Prozesstechnologie müssen daher optimal aufeinander abgestimmt sein. zm114 Nr. 10, 16.05.2024, (837) VORTEILE DER ADDITIVEN FERTIGUNG Einfache Technologie Günstige Anschaffung Geringer Materialverbrauch Vielfältige Designoptionen Geringerer Verschleiß einzelner Maschinenkomponenten bei der Fertigung Abb. 1: Additive Fertigungsverfahren Quelle: mod. nach Martin Rosentritt Abb. 2: Additiv gefertigte Objekte für die kurzzeitige orale Indikation Quelle: mod. nach Martin Rosentritt ADDITIVE FERTIGUNGSVERFAHREN Flüssigkeit Polymerisation Additive Fertigungsverfahren Schmelze Extrusion Pulver Sinterung Folien Laminieren ADDITIV GEFERTIGTE OBJEKTE FÜR DIE KURZZEITIGE ORALE INDIKATION Individuelle Abformlöffel Klebeschienen für die direkte Klebetechnik in der KFO Try-in, Modelle für Einprobe von Prothesen Herausnehmbare Apparaturen in der Kieferorthopädie Insertschienen für die Befestigung von Veneers Bohrschablonen für die Implantologie oder Endodontie Insertschablonen für Miniimplantate in der KFO
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