Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 10

MEDIZIN | 69 zm114 Nr. 10, 16.05.2024, (855) STUDIE ZU OBSTRUKTIVER SCHLAFAPNOE Schienen- und Maskentherapie sind ebenbürtig Die Nutzung einer Unterkieferprotrusionsschiene hat in der Hypertonietherapie einen ähnlichen Effekt wie eine „Continuous Positive Airway Pressure“ (CPAP)-Beatmung, zeigt eine neue Studie. Die Leitlinien für Hypertonie empfehlen die Diagnosestellung und Behandlung einer gegebenenfalls vorliegenden obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Eine Studie aus Singapur untersuchte nun, ob die Therapie via Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) oder mit CPAP-Maske vergleichbareEffekte bei der Senkung des ambulanten 24-Stunden-Blutdrucks haben. In der randomisierten Studie wurden 321 Teilnehmende im Alter von über 40 Jahren mit Bluthochdruck und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko in drei öffentlichen Krankenhäusern für eine Polysomnografie rekrutiert. Davon wurden 220 Teilnehmer mit mittelschwerer bis schwerer OSA – definiert als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) ≥15 Ereignisse/Stunde – randomisiert entweder für eine Schienen- oder für eine Beatmungstherapie eingeteilt. Der primäre Endpunkt war die Differenz zwischen dem 24-Stunden-Mittelwert des arteriellen Blutdrucks zu Studienbeginn und nach sechs Monaten. Ergebnis: Im Vergleich zum Ausgangswert sank der 24-Stunden-Mittelwert des arteriellen Blutdrucks nach sechs Monaten in der UPS-Gruppe um 2,5 mmHg (P = 0,003), während in der CPAP-Gruppe (P = 0,374) keine Veränderung beobachtet wurde. Der Unterschied zwischen den Gruppen betrug -1,6 mmHg (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung -3,51 bis 0,24). Die UPS-Gruppe zeigte im Vergleich zur CPAP-Gruppe eine größere Reduktion aller sekundären ambulanten Blutdruckparameter zwischen den Gruppen, wobei die ausgeprägtesten Effekte bei den schlafenden Blutdruckparametern beobachtet wurden. Sowohl UPS als auch CPAP verbesserten die berichtete Tagesschläfrigkeit, wobei der Unterschied zwischen den Gruppen ähnlich war. Es gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen bei den kardiovaskulären Biomarkern. Schlussfolgerung der Forschenden: UPS ist CPAP bei der Senkung des mittleren arteriellen 24-Stunden-Blutdrucks bei Teilnehmern mit Bluthochdruck und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko ebenbürtig. mg Die Studie: Ou, Y, Colpani, J, Cheong, C. et al.: Mandibular Advancement vs CPAP for Blood Pressure Reduction in Patients with Obstructive Sleep Apnea. J Am Coll Cardiol. null2024, 0 (0) . https://doi.org/10.1016/j. jacc.2024.03.359 Foto: ansehnliches@web.de - stock.adobe.com Im Vergleich zur CPAP-Gruppe zeigte die Probandengruppe mit Unterkieferprotrusionsschiene eine größere Reduktion aller sekundären ambulanten Blutdruckparameter, schreiben die Autoren, „wobei die ausgeprägtesten Effekte bei den schlafenden Blutdruckparametern beobachtet wurden“.

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