zm114 Nr. 11, 01.06.2024, (933) POLITIK | 47 Ab November 2021: Der BFB führt bis Ende 2023 in Berlin zwölf themenbezogene Konferenzen und Diskussionsveranstaltungen durch, digital und in Präsenz. Themen unter anderem: Digitalisierung, Gründerinnen, Fachkräfte. Mai 2023: Zwischenbilanz der Initiative „FRAUEN in Mittelstand, Handwerk und Startups“ des BMWK. Der Aktionsplan betont die Rolle der Gründerinnen in den Freien Berufen für das Gründungsgeschehen. Januar 2024: Das erste Begabtenstipendium für Auszubildende ab Beginn der Lehrzeit wird verabschiedet (BAFF). Es verwirklicht die im Koalitionsvertrag verabredete „Exzellenzinitiative“. Mai 2022: BFB startet Jobportal, zunächst mit dem Fokus auf geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, jetzt zu einer allgemeinen Stellenbörse erweitert. 15 Jahre“, erklärte Robert Habeck, MdB Grüne, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz in einem Talk zum Thema „Freie Berufe – Schlüssel für Transformation und Gesellschaft“. Eine der Ursachen des Fachkräftemangels liege in der mangelnden Betreuungsinfrastruktur. Hinzu komme die fehlende Zuwanderung, um die Lücken am Arbeitsmarkt infolge der älter werdenden Gesellschaft zu kompensieren. „Warum ist hier nichts passiert?“, fragte er. Es gelte, jetzt strukturelle Probleme anzupacken, dabei stehe „harte Arbeit“ an, betonte der Minister im Gespräch mit Prof. Dr. Robert Robert Mayr, CEO der DATEV, und Dr. Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centre. So müsse etwa die Schuldenbremse dynamischer auf die Situation in der Gesellschaft angepasst werden. Bei Transformationen leisteten die Freien Berufe als Motor der Wirtschaft einen wichtigen Beitrag: „Energieberater, Ingenieure und Architekten – die ziehen direkt mit“, lobte Habeck. Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit und der demografische Wandel sind aus Sicht von Mayr für die Freiberufler die wichtigsten Themen. Vor allem der demografische Wandel sei ein „dickes Brett“. Bei der Automatisierung gehe es darum, repetitive manuelle Prozesse zu digitalisieren. Gerade Bildung von hoher Qualität werde in Deutschland schlechter. Auch die Voraussetzungen für die berufliche Bildung würden von den Schulen nicht mehr so gut erfüllt, gab Brandt zu bedenken. Der neu gewählte BFB-Präsident, Dr. Stephan Hofmeister, gleichzeitig stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), bilanzierte: „Wir sind unverzichtbar für die Daseinsvorsorge und gestalten die Transformation mit. Wir leben eine besondere Ethik der Verantwortung und stehen dafür ein, dass die Versorgung reibungslos funktioniert.“ Die Bürger seien nicht nur dem Staat verpflichtet, sondern der Staat auch dem Bürger. Von der Politik erwartet er eine Beteiligung der Freien Berufe an diesen Prozessen auf Augenhöhe. Der scheidende Präsident, Friedemann Schmidt, mahnte: Freiberufliche Strukturen seien gefragt wie nie, würden aber von der Politik sehenden Auges auf Verschleiß gefahren: „Wir brauchen eine Weichenstellung. Wir kommen an Handeln und Haltung nicht vorbei!“pr NACHFOLGER VON FRIEDEMANN SCHMIDT STEPHAN HOFMEISTER IST NEUER BFB-PRÄSIDENT Die Mitgliedsorganisationen des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) haben am 16. Mai Dr. Stephan Hofmeister, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Hofmeister war bereits seit Oktober 2021 BFB-Vizepräsident und folgt auf Dipl.-Pharm. Friedemann Schmidt. Schmidt wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt. Hofmeister war zwischen 1999 und 2013 in eigener hausärztlicher Praxis in Hamburg niedergelassen und zwischen 2014 und 2017 Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KV Hamburg, bevor er in den Vorstand der KBV gewählt wurde. Neu gewählt wurden auch Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (Präsidium), und Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (Vorstand). Friedrich Merz, MdB, Vorsitzender der CDU und Vorsitzender der Union-Bundestagsfraktion, im Gespräch mit Volker Flinthammer, Deutschlandfunk. Foto: zm/sr Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, bei ihrem Impulsvortrag Foto: zm/sr Dr. Stephan Hofmeister Foto: axentis.de / Lopata 75-jähriges Jubiläum
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=