Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 12

schen Test am Point-of-Care. Die WHO klassifiziert fünf klinische Stadien, die bei Noma auf eine einfache Gingivitis folgen: n Stadium 1 – akute nekrotisierende Gingivitis n Stadium 2 – Ödeme n Stadium 3 – Gangrän n Stadium 4 – Narbenbildung n Stadium 5 – Folgeerscheinungen Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, da die Therapie in den frühen Stadien der Erkrankung, wenn sie als aggressiv geschwollene Gingiva auftritt, am wirksamsten ist. Die Behandlung umfasst in der Regel die Verschreibung von Antibiotika, Beratung und Unterstützung bei Praktiken zur Verbesserung der Mundhygiene, desinfizierendes Mundwasser (Salzwasser oder Chlorhexidin können verwendet werden) und Nahrungsergänzungsmittel. Wenn die Behandlung in den frühen Stadien der Krankheit diagnostiziert wird, kann sie zu einer ordnungsgemäßen Wundheilung ohne langfristige Folgen führen. Sobald Noma jedoch das brandige Stadium der Krankheit mit einem sichtbaren Loch im Gesicht erreicht, ist es wahrscheinlich, dass Kinder, sofern sie überleben, schwere Gesichtsentstellungen erleiden, Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen haben, mit sozialer Stigmatisierung und Isolation konfrontiert sind und eine rekonstruktive Operation benötigen, erklärt die WHO. Ihr Programm zur Bekämpfung von Noma aus dem Jahr 1994 ist dem WHO-Programm für Mundgesundheit unterstellt, das die globalen und regionalen Bemühungen zur Kontrolle der Erkrankung koordiniert. Ziel ist, die Kapazitäten von Gesundheitspersonal, sozialen Akteuren und Gemeinschaften zur Prävention, sofortigen Erkennung und Behandlung von Noma-Fällen zu stärken. mg TITEL | 37 zm114 Nr. 12, 16.06.2024, (1019) 0–1 1–5 6–20 21–50 51–100 101–250 251–500 501–1000 1001–2973 Anzahl der gemeldeten Noma-Fälle auf nationaler Ebene 0–1 1–5 6–20 21–50 51–100 101–250 251–500 501–1000 1001–2973 auf subnationaler Ebene Gemeldete Noma-Einzelfälle bei immunsupprimierten Erwachsenen, 1950–2019 Anzahl der gemeldeten Noma-Fälle auf nationaler (in Rottönen) und subnationaler Ebene (in Blautönen) in Afrika Foto: zm/FourLeafLover – stock.adobe.com/Anaïs Galli et al.: Prevalence, incidence, and reported global distribution of noma: a systematic literature review, The Lancet Infectious Diseases, 22 (2022) e221-e230. doi:10.1016/S1473-3099(21)00698-8 Der 16-jährige Abdulwahab aus Tsafe im nigerianischen Bundesstaat Zamfara möchte für immer im Sokoto Noma Hospital bleiben. Er weiß, dass das nicht geht, doch er genießt die friedvolle Atmosphäre. Foto: MSF/Fabrice Caterini

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