Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

18 | POLITIK Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), startete mit einem Blick auf die „politische Großwetterlage“. Die Ampelkoalition sei zu zerstritten, um effektive Reformen umzusetzen und zudem fehle ihr das Geld, Maßnahmen zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund plädierte Hendges für einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik. Es müssten Voraussetzungen geschaffen werden, die eine Niederlassung in eigener Praxis, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen, nachhaltig fördern und finanzielle Planungssicherheit garantieren. Hendges kritisierte besonders die überbordende Bürokratie, die praxisuntaugliche Digitalisierungsstrategie und die Budgetierung der Parodontitistherapie. Letztere müsse sofort extrabudgetär vergütet werden. In dieser Legislatur bietet aus Sicht der KZBV nur noch das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) die Chance, die strikte Budgetierung im Gesetzgebungsprozess abzufedern. Das GVSG wurde im Mai vom Bundeskabinett verabschiedet und wird am 5. Juli zum ersten Mal im Bundesrat diskutiert. Hendges rügte in dem Zusammenhang den Umgang Lauterbachs mit der Selbstverwaltung: „Wir müssen uns in Diskutierten mit Martin Hendges (re.) über die aktuelle Gesundheitspolitik: Mathias Arnold, Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (li.), und Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (Mitte). Foto: KZBV/Darchinger zm114 Nr. 13, 01.07.2024, (1100) KZBV-VERTRETERVERSAMMLUNG Schulterschluss in der ambulanten Versorgung Niederlassungsfreundliche Rahmenbedingungen und mehr Gestaltungsspielraum für die Selbstverwaltung – dafür sprachen sich die Delegierten der Vertreterversammlung der KZBV aus, die am 5. und 6. Juni 2024 in Frankfurt am Main tagte. Unterstützung für diese Forderung kam von KBV-Chef Dr. Andreas Gassen und ABDA-Vize Mathias Arnold, die ebenfalls anwesend waren. In einer gemeinsamen Erklärung positionierten sich Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerschaft gegen die aktuelle Gesundheitspolitik.

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