Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

PRAXIS | 49 Foto: Yakobchuk Olena – stock.adobe.com nem gewissen Bild entsprechen will, läuft Gefahr, sich zu verbiegen. „ Die Vorteile sehen: Wenn die Zweifel doch mal laut werden und sich das Gedankenkarussell dreht, hilft es, sich auf die Vorteile zu fokussieren. Jede Standortwahl bietet Vor- und Nachteile. Am Ende sollten die persönlichen Präferenzen und Visionen den Ausschlag geben. „ Social Media: Auch wenn der Gedanke nahe liegt, dass die ländliche, eher ältere Bevölkerung wenig affin für Instagram & Co. ist: Die Medien sind doch super, um Nähe zu den Patienten herzustellen. Überraschend viele ältere Follower haben Spaß daran, am Praxisalltag teilhaben zu können. Wer in der Gründungsphase und in der Zeit danach ein stabiles Netzwerk hat, ist auf jeden Fall klar im Vorteil. Dafür gibt es Fortbildungen, die speziell auf das Thema Existenzgründung ausgerichtet sind. Solche Veranstaltungen vermitteln nicht nur praktisches Wissen: Man lernt auch Gleichgesinnte – und Experten – kennen. Der Austausch hilft einem dabei, das eigene Vorhaben zu strukturieren und die eigene Vision zu festigen. Lieber profitiert noch heute von den Erfahrungen, die sie auf der OPTI SummerSchool machen konnte, sagt sie. So kann man sich ein Bild von der eigenen Zukunft machen Je mehr Informationen man hat, desto leichter kann man sich ein Bild von der eigenen Zukunft machen. Wer nach einem stressigen Praxistag gerne in der Natur spazieren geht, um abzuschalten, findet vermutlich mit einer Landpraxis die richtige Work-Life-Balance. Wer auf regelmäßige Theater- und Restaurantbesuche nicht verzichten mag und den Trubel liebt, wird auf dem Land wohl eher nicht glücklich werden. Ein „Insich-gehen“ ist unabdingbar, um das für sich rauszufinden. „ zm114 Nr. 13, 01.07.2024, (1131) DIE LAGE AUF DEM LAND Insgesamt 70 Prozent der Gründungen finden (noch immer) in der Mittel- oder in der Großstadt statt. Auf dem Land wird der Versorgungsengpass dagegen immer größer und der demografische Wandel verschärft dieses Problem. In den nächsten zehn bis 15 Jahren erreichen mehr als die Hälfte der Zahnärztinnen und Zahnärzte das Rentenalter, während die Zahl der Niederlassungen zurückgeht. Gleichzeitig steigt aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung die Nachfrage nach zahnärztlichen Leistungen. Bereits jetzt versucht die Landesregierung in Thüringen Existenzgründungen auf dem Land mit Gründerzuschüssen von bis zu 40.000 Euro Anreize für eine Niederlassung zu schaffen. Auch in vielen anderen Regionen Deutschlands müssen die Patienten schon weite Wege zurücklegen oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Jede Neugründung oder Übernahme in strukturschwachen Gebieten trägt dazu bei, die Versorgung ein Stück weit aufrechtzuerhalten.

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