Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

Brille auf beim Gummibärchenkauf! Vorschau Die Lebenszufriedenheit der Deutschen steigt, besonders der sogenannten Silver Worker, meldet das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Dessen Botschaft: Wer das Rentenalter erreicht hat und trotzdem weiterarbeitet, dem schießt das Glück quasi aus der Mütze. Und dies sei „angesichts des Fachkräftemangels für Unternehmen eine positive Botschaft“. Reicht es also, den Ruhestand aufzuschieben, um mal so richtig gut draufzukommen? Skeptikern ist das Kleingedruckte der IW-Studie zu empfehlen. Danach erzielen Silver Worker 2021 einen Zufriedenheits-Mittelwert von 7,6 Punkten. Die Skala reicht von 0 (gar nicht zufrieden) bis 10 (total zufrieden). Nicht erwerbstätige Gleichaltrige kommen auf: 7,5 Skalenpunkte. Wie groß der Rundungsfehler ist, schreiben die Autorinnen nicht, erläutern aber, die Lebenszufriedenheit „der 66- bis 70-Jährigen, die nicht (mehr) arbeiten“, sei „im Vergleich zu den anderen Gruppen besonders stark gestiegen“. In den USA ist der Trend schon länger zu beobachten. Vielleicht gibt es auch einen Zusammenhang mit den Ergebnissen des National Survey on Drug Use and Health. Danach gehören Senioren zu der am schnellsten wachsenden Gruppe von Cannabiskonsumenten: 2007 nutzten nur 0,4 Prozent der USAmerikaner über 64 Jahre Gras & Co. als Stimmungsaufheller, 2016 waren es schon 3 Prozent und 2023 rund 9,9 Prozent. Doch nicht nur die Xerostomie, auch der Fressflash des Kiffers kann gefährlich werden, wie wiederum eine neue kanadische Studie um Stall et al. zeigt. Danach ist die Zahl der Notaufnahmebesuche wegen Cannabisvergiftungen bei Menschen ab 65 stark angestiegen. Nach der Legalisierung von Marihuana verdoppelte sie sich innerhalb kürzester Zeit und verdreifachte sich noch einmal innerhalb der vergangenen 15 Monate, nachdem der Verkauf von Süßwaren legalisiert wurde, denen der CannabisWirkstoff THC zugesetzt ist. „Oft handelt es sich um Backwaren, Schokolade oder Gummibärchen“, erklärt Dr. Nathan Stall, Geriater am Mount Sinai Hospital New York. In der Notaufnahme stellten die Ärzte häufig fest, dass die zugedröhnten Senioren die Drogen versehentlich überdosierten, weil sie THC-Süßwaren nicht mehr von normalen Lebensmitteln oder Snacks unterscheiden konnten. Der Tipp der Forschenden: Brille auf beim Gummibärchenkauf! „ THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 14 ERSCHEINT AM 16. JULI 2024 POLITIK Praxis zu, Mund auf! Im ganzen Land demonstrierte die Zahnärzteschaft für bessere Arbeitsbedingungen. ZAHNMEDIZIN Kleines Implantat, großes Problem In diesem Fall führte eine iatrogene Implantatluxation zu einem thoraxchirurgischen Eingriff. Fotos: deagreez – stock.adobe.com, zm/sth, EVK Düsseldorf zm114 Nr. 13, 01.07.2024, (1176) 94 | ZU GUTER LETZT

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