Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

16 | ZAHNMEDIZIN GROẞE KOHORTENSTUDIE IN DEN USA Parodontitis mit erschreckend hohem Sterberisiko assoziiert Eine große Kohortenstudie hat den Zusammenhang zwischen Parodontitis und Sterblichkeit unter Berücksichtigung von Demografie, Lebensstil, klinischen Messungen und Komorbiditäten in den USA genauer untersucht. Frühere Untersuchungen hatten einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und erhöhter Sterblichkeit vermutet, doch fehlte es bisher an belastbaren Beweisen Die Arbeit umfasste 15.030 erwachsene US-Bürger, die aus sechs NHANES-Zyklen (National Health and Nutrition Examination Survey) von 1999 bis 2014 rekrutiert wurden. Analysiert wurden zudem die Sterblichkeitsdaten aus dem National Death Index bis Dezember 2019. Die Teilnehmer wurden bis Dezember 2019 nachbeobachtet, was einer mittleren Nachbeobachtungszeit von neun Jahren entspricht. Die Gesamtmortalität und die ursachenspezifische Mortalität wurden mit multivariablen Cox-Proportional-Hazardsund Fine-Gray-Modellen modelliert, um konkurrierende Risiken zu berücksichtigen. Es wurden Anpassungen für demografische Variablen, Lebensstilfaktoren, klinische Messungen und Komorbiditäten vorgenommen. Zu den Ergebnissen: n Das Gesamtmortalitätsrisiko war bei Personen mit Parodontalerkrankungen um 22 Prozent höher als in der Kontrollgruppe. Das Mortalitätsrisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), Atemwegserkrankungen und Diabetes war bei Teilnehmern mit schwerer Parodontitis am höchsten. n Das Risiko einer Gesamtmortalität stieg mit der Schwere der Parodontitis schrittweise an: Bei Teilnehmern mit leichter oder mittelschwerer Parodontitis erhöhte sich das Risiko um 4 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe. Parodontitis war dabei signifikant mit einem erhöhten Risiko für Diabetes-bedingte Mortalität verbunden. Patienten mit schwerer Parodontitis hatten ein um 59 Prozent höheres Risiko für Diabetesbedingte Mortalität. n Personen mit schwerer Parodontitis haben das größte Sterberisiko aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Erkrankungen und Erkrankungen der unteren Atemwege. n Die durch Krebs oder bösartige Erkrankungen verursachte Mortalität war die zweithäufigste zugrunde liegende Todesursache bei Probanden mit Parodontitis. Teilnehmer mit schwerer Parodontitis oder Zahnlosigkeit hatten ein um 28 Prozent höheres Risiko einer malignen Mortalität als Kontrollpersonen. Forschende haben in einer prospektiven Kohortenstudie den Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und der Gesamtmortalität sowie der ursachenspezifischen Mortalität in den USA untersucht. Foto: Paul-stock.adobe.com zm114 Nr. 14, 16.07.2024, (1190)

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