Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

TITEL | 25 zm114 Nr. 14, 16.07.2024, (1199) Im Hörsaal der Uni Tübingen redeten Baden-Württembergs Kammerpräsident Dr. Torsten Tomppert sowie Studierende, Niedergelassene und Praxisteams mit Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, und Prof. Dr. Peter Lang, Gemeinderat Tübingen. Foto: Markus Schwarz „WIR FÜHLEN UNS ALLEIN GELASSEN“ Mit der Protestaktion haben wir eine Plattform geschaffen, um die Unzufriedenheit und teilweise auch die Hilflosigkeit zu adressieren, die wir mittlerweile verspüren. Der Aufruf, in der Fläche zu agieren, kam von der KZV und der LZK BW. Das Kollegium bei der letzten Kreisversammlung war erst einmal zwiegespalten: Die einen waren spontan begeistert von der Idee, die anderen skeptisch, ob das überhaupt etwas bringen kann. Die Beteiligung war dann aber wirklich gut. Einige Praxen betreuten den Aktionsstand mit, manche davon mit dem gesamten Team. Andere realisierten den „Sprechtag“ in ihrer Praxis. Zwei Praxen machten Notdienst. Alle Teilnehmenden und auch die Adressaten waren wirklich motiviert. Unsere Botschaften stießen dann bei den Politikern und Passanten auf Verständnis und wir haben durch ihr gezieltes Nachfragen gemerkt, dass sie ihnen bis dato unbekannte Zusammenhänge erkennen. Das ist ja schon einmal ein wichtiger Schritt! Viele Patienten fragten nach einer Petition zum Unterschreiben. Ich führe das auch auf die enge Verbindung zu ihrem Zahnarzt des Vertrauens zurück. Die Botschaften sind teilweise mit Überraschung und meist gut aufgenommen worden. Einige reagierten aber auch wenig verständnisvoll und meinten, das alles sei halt so – nach dem Motto: „Da ist es bei Ihnen nicht anders als überall auch ...“ Lokalpolitiker klärten wir zum Thema iMVZ auf, erläuterten ihnen die Unterschiede eines zahnärztlichen MVZ unter Eigenregie und einem, das durch Investoreninteressen getrieben ist. Insgesamt ziehe ich eine positive Bilanz nach dem Tag. Die Begeisterungsfähigkeit und das Engagement der jungen Kolleginnen und Kollegen für die Zukunftsfähigkeit der Zahnmedizin in Selbstständigkeit und ohne Fremdinvestoren auf der einen Seite und das verantwortungsvolle Agieren der alteingesessenen Kollegen auf der anderen stachen dabei für mich heraus. Dr. Petra Krauß, 60 Jahre, Kreisvorsitzende des SchwarzwaldBaar-Kreises, Villingen-Schwenningen, BadenWürttemberg Foto: Petra Krauss Einen Tag vor dem Protest sprach Thorsten Frei (CDU), MdB für den Schwarzwald-BaarKreis und das Obere Kinzigtal, mit den Zahnärztinnen Julia Richter aus Bad Dürrheim (vorne) und Petra Krauß, Kreisvorsitzende der Zahnärzteschaft aus Villingen-Schwenningen. Richter erzählte ihm, es falle ihr zunehmend schwer, die Praxis wirtschaftlich zu führen. Krauß forderte deshalb den Wegfall der Budgetbegrenzung. Frei reagierte überrascht: „Wenn ich den Aufwand für eine Zahnreinigung sehe und den Betrag auf der Rechnung, ist dies betriebswirtschaftlich nicht darstellbar.“ Die Union-Fraktion hätte die Initiative der Kammer zur besseren finanziellen Ausstattung der Zahnärzte unterstützt und die Bundesregierung per Antrag aufgefordert, entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Mehr als eine Anhörung im April sei bislang aber nicht erfolgt. Foto: Günter Vollmer Auch in den Praxen ging es in den Gesprächen um die Sorgen und Nöte der Zahnärzteschaft, wie bei Dr. Ulf Jack (r.) am Kalten Markt in Stetten, hier mit seinem Kollegen Dr. Herbert Martin aus Balingen (l.). Dort war MdB Thomas Bareiß von der CDU (Mitte), verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion, zu Gast und hat sich richtig viel Zeit genommen. Foto: Andrea Mader/LZK BW

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