Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

TITEL | 27 chen: „Stirbt die Hauszahnarztpraxis, kommt die Versorgungslücke.“ Die Budgetierung nehme den Praxen die Planungssicherheit, so Benz weiter, und „killt" die Prävention. Es sei unsinnig, wenn die Politik nun ein Gesundes-Herz-Gesetz auf den Weg bringe und gleichzeitig bei der Parodontitisbekämpfung auf die Bremse trete. „Ein Paro-Euro spart 73 Gesundheits-Euros“, rechnete Benz vor. „Das muss man sich mal vorstellen. Wie viel besser wäre das Geld bei uns investiert?“ Es müsse schon viel passieren, bis Zahnärzte und ihre Teams auf die Straße gehen, befand Landeszahnärztekammerpräsident Dr. Wilfried Woop. „Das zeigt, wie sehr uns die verfehlte Gesundheitspolitik zusetzt, wie sehr sie uns stört – und wie sehr wir bereit sind, für eine andere Gesundheitspolitik zu kämpfen. Sinnleere Dokumentationspflichten und die Budgetierung ergeben genau den Mix, mit dem ein funktionierendes Gesundheitssystem vor die Wand gefahren wird“, warnte er. Berlin: Die Niederlassung ist nicht mehr attraktiv „Zähne zeigen gegen diese kranke Gesundheitspolitik“ lautete das Motto der Berliner Zahnärzteschaft. Dazu zm114 Nr. 14, 16.07.2024, (1201) Wie hier in Berlin kamen am 18. Juni an vielen Orten in Deutschland Zahnärztinnen, Zahnärzte und ZFA zu Protestaktionen zusammen. Foto: zm-sth „WIR BESCHWEREN UNS NICHT ÜBER LUXUSPROBLEME“ Durch die jüngste Wiedereinführung der Budgetierung ist aus meiner Sicht die Honorierung einer am individuellen Bedarf der Patientinnen und Patienten orientierten Behandlung nicht mehr gegeben. Außerdem versinken wir in Bürokratie und Dokumentationspflichten. Ich bin am 18. Juni zur Podiumsdiskussion gegangen, weil mich interessiert hat, was KZV, Kammer und die Landespolitiker auf unsere Fragen erwidern. Dabei kam aus der Zahnärzteschaft der Vorschlag, sich mit dem Gesundheitsausschuss auf Landesebene zusammenzusetzen. Für dieses Treffen würde ich mir wünschen, dass Kammer und KZV eine Liste der bürokratischen Pflichten und Auflagen zusammenstellen, die zwei- oder gar dreifach von jeweils unterschiedlichen Behörden kontrolliert werden. Sie sollten dabei die ZFA mit ins Boot holen, denn sie sind es, die viele dieser Aufgaben ausführen müssen. Ich fände es gut, wenn bei kommenden Veranstaltungen die Öffentlichkeit stärker angesprochen wird. Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln, dass wir uns nicht über Luxusprobleme beschweren, sondern dass ihre zahnmedizinische Grundversorgung auf dem Spiel steht. Roman Chmielewski, Berlin

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