Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

zm114 Nr. 14, 16.07.2024, (1214) 40 | GESELLSCHAFT BERICHT DER WELTGESUNDHEITSORGANISATION „Tabak, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel töten“ Tabak, Alkohol, hochverarbeitete Lebensmittel und fossile Brennstoffe töten in Europa pro Jahr 2,7 Millionen Menschen, rechnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor und fordert strengere Regulierungen gesundheitsschädlicher Produkte. In dem 159-seitigen Bericht „Kommerzielle Determinanten nichtübertragbarer Krankheiten in der Europäischen Region“ steht, dass fast 7.500 Todesfälle pro Tag Tabak, Alkohol, hochverarbeiteten Lebensmitteln, fossilen Brennstoffen und Arbeitspraktiken zugeschrieben werden können. Arbeitspraktiken spielen jedoch eine eher untergeordnete Rolle (6 Prozent), während Tabak (46 Prozent) und Alkohol (17 Prozent) laut WHO-Bericht die beiden Hauptverursacher sind. Dazwischen liegen fossile Brennstoffe (23 Prozent) und hochverarbeitete Lebensmittel (15 Prozent). „Diese kommerziellen Produkte und Praktiken tragen zu 25 Prozent aller Todesfälle in der Region bei“, berichtet die WHO. Dabei würden nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes zusätzlich dadurch verschärft, dass kommerzielle Akteure gezielt politische Bemühungen zur Bekämpfung der Krankheitsursachen behindern. Zur Veranschaulichung liefert der Bericht ausgewählte Fallstudien, die zeigen, wie die Industrie Einfluss auf die Gesundheitspolitik nimmt. „Die Macht der Industrie muss eingedämmt werden“ Die WHO fordert angesichts dieser Bestandsaufnahme „dringende und koordinierte Maßnahmen, um die kommerziellen Determinanten von nichtübertragbaren Krankheiten zu adressieren“. Sie setzt sich für den Aufbau von Zusammenschlüssen ein, die auf den Werten Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit basieren. Die Akteure des öffentlichen Gesundheitswesens werden aufgefordert, Transparenz durchzusetzen und InteressenkonNicht nur in Deutschland sind die politischen Bemühungen zur Einschränkung des Tabakkonsums zu lax, stellt die Weltgesundheitsorganisation fest. Foto: gzorgz - stock.adobe.com

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