Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

ZAHNMEDIZIN | 63 Der Patient wurde postoperativ intubiert und beatmet auf die Intensivstation verlegt. Die extraorale Drainage wurde bei ausbleibender Wundinfektion einige Tage später, der EndoVac nach 13 Tagen, entfernt. Der weitere stationäre Verlauf gestaltete sich kompliziert, da der Patient unter anderem einen Nicht-ST-Hebungsinfarkt entwickelte. Nach sechs Wochen konnte er schlussendlich entlassen werden. Die abschließenden histopathologischen Ergebnisse der Proben aus dem Bereich des Kehlkopfs und des Ösophagus zeigten keinen Anhalt für Malignität oder Dysplasien. Diskussion Zähne sind unter physiologischen Bedingungen größten Belastungen ausgesetzt – während des Kauvorgangs im Seitenzahnbereich Kräften von bis zu 800 N [van Eijden, 1991]. Dabei können ungeordnete oder stark einwirkende Kräfte die Zähne und den Zahnhalteapparat an die Grenzen der Belastbarkeit führen. Iatrogene dentale Verletzungen gehören zu den häufigsten Komplikationen medizinischer Prozeduren und diagnostischer Verfahren, die über die Mundhöhle durchgeführt werden. Dazu zählen die endotracheale Intubation, endoskopische Ultraschalluntersuchungen, Ösophagoduodenoskopien, Bronchoskopien und chirurgische Eingriffe im Bereich der Mundhöhle. Die Inzidenz von dentalen Verletzungen im Rahmen von Intubationen liegt zwischen 0,02 und 0,09 Prozent [Tan et al., 2018; Newland et al., 2007]. Bei endoskopischen Untersuchungen mit Zugang über die Mundhöhle findet sich eine Häufigkeit von 0,02 bis 0,03 Prozent [Tan et al., 2023]. Hierbei können Zahnschäden vor allem während des Instrumentierens mit Laryngoskop oder Endoskop, beim Einbringen eines Beißkeils oder durch unsachgemäße Druckverteilung ausgelöst werzm114 Nr. 14, 16.07.2024, (1237) Abb. 1: Computertomografie Thorax sagittal Abb. 2: Computertomografie Thorax koronar Abb. 3: Computertomografie Thorax axial Fotos: EVK Düsseldorf

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