Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

40 | PRAXIS STUDIE DER UNIVERSITÄT WITTEN/HERDECKE Burn-out bei Zahnärzten – erkennen, behandeln, vorbeugen Hans-Peter Jöhren, Katharina Lefarth, Carolin Wissel-Seith Die Ergebnisse einer neuen deutschlandweiten Studie zeigen eine Burn-out-Prävalenz unter Zahnärztinnen und Zahnärzten von 13 Prozent, weitere 32 Prozent sind Burn-out-gefährdet. Wichtig ist, die ersten Anzeichen wie Erschöpfung, fehlender Antrieb und Schlaflosigkeit nicht zu ignorieren, denn es gibt Wege aus der Stressfalle. Wird chronischer Stress am Arbeitsplatz nicht erfolgreich verarbeitet, häufen sich stressbedingte physische und psychische Symptome. Die Folgen sind ein schleichender Prozess der Erschöpfung, eine geistige Distanz zur eigenen beruflichen Tätigkeit sowie eine reduzierte professionelle Leistungsfähigkeit – das Burn-out-Syndrom [WHO, 2019]. Eine aktuelle Metaanalyse von Da Silva Moro et al. ermittelte eine konstante Burn-out-Prävalenz von 13 Prozent unter Zahnmedizinern [2022]. Diese Analyse basiert auf 37 internationalen Forschungsarbeiten, die den MaslachBurnout-Inventory-Fragebogen nutzten. Das Symptom der emotionalen Erschöpfung als Teil des Symptomkomplexes war mit 25 Prozent am häufigsten vertreten. Die letzte umfassende deutschlandweite Burn-out-Studie liegt inzwischen fast 13 Jahre zurück. Damals gaben 61 Prozent von 1.231 befragten deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzten an, ihre Berufsausübung als überdurchschnittlich stressig zu empfinden. Die Burn-out-Quote lag damals bei 13,6 Prozent, weitere 31,9 Prozent der Befragten waren Burn-out-gefährdet. Die Mittelwerte der Subskalen betrugen 26,3 für emotionale Erschöpfung (EE), 8,0 für Depersonalisierung (DP) und 37,5 für das reduzierte persönliche Leistungsempfinden (RPL) [Wissel und Jöhren, 2012]. Foto: Krakenimages.com-stock.adobe.com zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1298)

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