zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1301) TITEL | 43 Fortbildung „simple, advanced, complex“ Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Frage was traue ich mir selbst zu und wo verlasse ich meine Komfort- beziehungsweise Kompetenzzone beschäftigt uns bei vielen unserer täglichen Patientenfälle. Die Therapiemöglichkeiten in der Zahnmedizin sind derart vielfältig und teilweise auch komplex geworden, dass man sie unmöglich alle für das komplette Fach beherrschen kann. Muss ich als Generalist grundsätzlich alle Patientinnen und Patienten mit einer speziellen Diagnose überweisen, oder nur die schwierigen? Und was bedeutet in diesem Zusammenhang schwierig? Diese Fragen lassen sich nicht allgemeingültig beantworten. Eine genaue Befunderhebung und danach eine spezielle Einkategorisierung oder neudeutsch ein „Assessment“ helfen uns präzise, einfachere klinische Situationen von komplexeren zu unterscheiden. Denn die ungünstigste Kombination ist, wenn wir einen vermeintlich einfachen Fall beginnen zu behandeln und es stellt sich dann heraus, dass es doch nicht so einfach ist wie gedacht. Das International Team for Implantology (ITI) hat dies umfassend für sämtliche implantologischen Situationen beschrieben. Man gibt dort über ein Online-Tool auf www.iti.org seine Befunde ein und erhält dann die Einteilung in „straightforward“ (eher einfach), „advanced“ (fortgeschritten) und „complex“ (eher schwierig). Somit kann man zumindest sicher sein, die klinische Situation nicht von vornherein falsch eingeschätzt zu haben. Wir haben neben der Implantologie noch zwei weitere klinische Situationen im Fortbildungsteil, in denen Sie eine Hilfestellung bekommen, welche Dinge man sich als Generalist bei entsprechender Fortbildung durchaus zutrauen kann und welche in die Hände eines Spezialisten gehören, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen und dabei auch ein gutes Gefühl zu haben. Viel Spaß beim Lesen, Ihr Florian Beuer AB SEITE 44 Chirurgische Rezessionstherapie – von einfach bis komplex Chirurgische Eingriffe zur Rezessionsdeckung sind oftmals relativ einfach, können sich in einzelnen Situationen aber auch überaus schwierig gestalten. Dabei ist die richtige Fallauswahl ganz entscheidend für den Erfolg. Dieser Betrag bietet eine Orientierung, welche klinischen Szenarien als „einfach“, welche als „fortgeschritten“ und welche als „komplex“ einzuschätzen sind. Letztere sollten Spezialisten vorbehalten sein. AutorInnen: Karin Jepsen, Søren Jepsen (beide Bonn) Foto: privat AB SEITE 52 Oraler Lichen planus – ein praxisorientierter Leitfaden für einfache und schwierige Fälle Unklare Mundschleimhautveränderungen treten Studien zufolge bei bis zu jedem vierten Menschen auf. Die überwiegende Zahl dieser Veränderungen ist harmlos. Doch selbst bei aktuell harmlosen Läsionen besteht immer das Risiko der malignen Transformation. Der Beitrag zeigt, wie diesem Risiko beim oralen Lichen planus adäquat begegnet und in der Praxis mit Fällen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades umgegangen werden kann. AutorInnen: Peer W. Kämmerer, Diana Heimes, Johannes U. Mayer (alle Mainz) AB SEITE 62 Implantologie: Was traue ich mir selbst zu – und was muss zum Spezialisten? Aus dem restaurativen Spektrum der modernen Zahnmedizin ist die zahnärztliche Implantologie nicht mehr wegzudenken. Aber nicht alle Implantationen sind risikoarm. Welche Fälle können Zahnärztinnen und Zahnärzte selbst durchführen und was gehört in die Hand von Spezialisten? Das „SAC Assessment Tool“ ist eine Hilfe, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können und so mehr Sicherheit im Praxisalltag zu bekommen. AutorInnen: Stefano Pieralli, Simon Peroz, Florian Beuer (alle Berlin)
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