Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

52 | TITEL Potenziell maligne Mundschleimhautveränderungen umfassen eine Vielzahl von Erkrankungen, die die Schleimhäute des Mundes in unterschiedlichem Schweregrad betreffen. Diese Läsionen können entzündlich, infektiös oder neoplastisch sein, manifestieren sich klinisch oft als schmerzhafte Ulzerationen, Retikulationen und/oder Erosionen und haben eine erhebliche Auswirkung auf die Lebensqualität. Bei Vorliegen einer potenziell malignen Mundschleimhautveränderung wird derzeit davon ausgegangen, dass nicht nur die einzelne visuell erkennbare Läsion im Fokus der Diagnostik stehen sollte, sondern das Krebsrisiko für alle Schleimhautareale erhöht ist und diese daher in ein Früherkennungsscreening einbezogen werden müssen [Kämmerer et al., 2017]. Solche Pathologien sind häufig nicht auf lokale Schleimhautschäden beschränkt, sondern können auch systemische Erkrankungen widerspiegeln und durch psychologische Faktoren wie Angst, Depression und Stress verschlimmert oder ausgelöst werden [Zhou und Lin, 2023]. Die genaue Diagnose und eine frühzeitige Behandlung sind entscheidend, um KomplikaFoto: Kämmerer, erstellt mit KI zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1310) ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. FORTBILDUNG „SIMPLE, ADVANCED, COMPLEX“ Oraler Lichen planus – ein praxisorientierter Leitfaden für einfache bis schwierige Fälle Peer W. Kämmerer, Diana Heimes, Johannes U. Mayer Unklare Mundschleimhautveränderungen treten Studien zufolge bei bis zu jedem vierten Menschen auf. Die überwiegende Zahl dieser Veränderungen ist harmlos. Doch selbst bei aktuell harmlosen Läsionen besteht im Zeitablauf immer das Risiko der malignen Transformation. Der Beitrag zeigt, wie diesem Risiko beim oralen Lichen planus adäquat begegnet und in der Praxis mit Fällen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades umgegangen werden kann.

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