TITEL | 53 tionen zu vermeiden und die Prognose zu verbessern. Prävalenz und Relevanz in der zahnärztlichen Praxis Potenziell maligne Mundschleimhautveränderungen sind in der zahnärztlichen Praxis häufig anzutreffen. Deren Prävalenz variiert je nach Region und nach Population. Zu den häufigsten potenziell malignen oralen Störungen gehören die Leukoplakie, die Erythroplakie, die orale submuköse Fibrose, die aktinische Cheilitis, der chronisch diskoidale Lupus erythematodes und der orale Lichen planus (OLP). Diese Läsionen werden oft klinisch oder durch eine Biopsie / mikroskopische Untersuchung diagnostiziert und sind aufgrund ihrer Variabilität in der Beurteilung eine Herausforderung [Liu et al., 2024]. In der zahnärztlichen Praxis sind diese Erkrankungen von großer Bedeutung, da sie oft chronisch sind, rezidivieren und die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen können. Eine frühzeitige Diagnose und eine effektive Behandlung sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Und nicht zuletzt trägt die genaue und frühzeitige Diagnose dieser Läsionen dazu bei, die Transformation zu malignen Erkrankungen zu verhindern [Heimes et al., 2021; Vinayahalingam et al., 2024]. Zahnärzte spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung dieser Erkrankungen und der Implementierung geeigneter Behandlungsstrategien. Oraler Lichen planus Der Lichen planus (LP) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die Haut, Haare, Nägel und Schleimhäute (vor allem orale, genitale, ösophageale und okulare Schleimhäute) betreffen kann. Der Lichen planus der Mundschleimhaut (Oraler Lichen planus, OLP) stellt eine Unterform des LP dar. Es handelt sich um eine Erkrankung mit variierenden klinischen Erscheinungsformen wie retikulären, papulären, plaqueartigen, atrophischen, erosiven und ulzerativen Läsionen, die die Schleimhäute des Mundes betrifft und potenziell maligne Transformationen aufweisen kann [Ram Kumar et al., 2024] (Abbildungen 2 und 3). Der OLP kann asymptomatisch verlaufen oder sich durch Schmerzen, Brennen und Ulzerationen manifestieren. zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1311) Abb. 2: Retikulärer OLP der rechten Wange Abb. 4: Ein auf Basis eines langjährigen erosiven OLP entstandenes orales Plattenepithelkarzinom Foto: Kämmerer Abb. 3: Erosiver OLP der rechten Wange
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