62 | TITEL FORTBILDUNG „SIMPLE, ADVANCED, COMPLEX“ Implantologie: Was traue ich mir selbst zu – und was muss zum Spezialisten? Stefano Pieralli, Simon Peroz, Florian Beuer Aus dem restaurativen Spektrum der modernen Zahnmedizin ist die zahnärztliche Implantologie nicht mehr wegzudenken. Aber nicht alle Implantationen sind risikoarm. Welche Fälle können Zahnärztinnen und Zahnärzte selbst durchführen und was gehört in die Hand von Spezialisten? Das „SAC Assessment Tool“ ist eine Hilfe, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können und so mehr Sicherheit im Praxisalltag zu bekommen. In der zahnärztlichen Implantologie gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen gibt es die klassische Überweiserstruktur zu erfahrenen Chirurginnen und Chirurgen. Dieser Ansatz hat sich besonders gut etabliert; ein Großteil der jährlich in Deutschland inserierten Implantate wird auf diese Art eingesetzt und versorgt. Der zweite denkbare Weg ist, dass Chirurgie und Prothetik in einer Hand bleiben. Hier stellt sich die Frage, wie breit das chirurgische Spektrum von allgemein tätigen Zahnärzten ist und welche Fälle sie beherrschen. Vor allem für Einsteiger in die Implantologie ist es entscheidend, einschätzen zu können, ob eine klinische Situation vergleichsweise einfach oder doch herausfordernder ist. In diesem Artikel stellen wir zwei Fälle vor, bei denen ein unterschiedlicher Behandlungsmodus gewählt wurde. Im ersten Fall wurde die Rehabilitation von einem Operateur allein durchgeführt. Im zweiten Fall – einem aus chirurgischer und prothetischer Sicht komplexen Fall – wurde die Rehabilitation von zwei erfahrenen Kollegen, einem Chirurgen und einem Prothetiker, zusammen durchgeführt. straightforward (S), advanced (A) und complex (C) Das International Team for Implantology (ITI, Basel, Schweiz) hat sich der Klassifikation von Implantatsituationen gewidmet und eine im Alltag sehr gut anwendbare Einschätzung vor Behandlungsbeginn etabliert. Dabei werden laut SAC Assessment Tool drei Kategorien unterschieden: straightforward (S), Bei noch wenig Erfahrung im Bereich der zahnärztlichen Implantologie ist es wichtig, die Komplexität der klinischen Situation vorab richtig einschätzen zu können. Foto: Charité Universitätsmedizin zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1320)
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