Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1266) Foto: ©Federico Rostagno - stock.adobe.com Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. ALTE BÄRTE OHNE NUTZEN Eine Unterfüllung ist in der Regel Zeit- und Geldverschwendung Zum Leserbrief „Pulpaschutz ist keine ‚Zeitverschwendung‘“ von Dr. Tomas Lang und Prof. Dr. Peter Gängler, zm 14/2024, S. 8. Die Leserbriefe beziehen sich auf den Beitrag „Unterfüllung bei zahnfarbenen Restaurationen – notwendig oder Zeitverschwendung?“, zm 11/2024, S. 14–17. Lieber Herr Kollege Lang, lieber Herr Kollege Gängler, die in Ihrem Leserbrief vertretenden Standpunkte dürfen keinesfalls unwidersprochen so stehenbleiben. Im Gegensatz dazu fasst der von Ihnen kritisierte Beitrag der Kollegen Frankenberger, Krastl und Haak den Stand des Wissens fachgerecht zusammen. Die von Ihnen zitierte ISO/DIN Norm 7405 widmet sich Prüfverfahren von medizinischen Produkten und ist damit ungeeignet, klinische Empfehlungen zum Behandlungsablauf oder gar differenzialtherapeutische Aspekte von Materialkombinationen für den Praxisalltag zu bieten. Dazu sind Leitlinien und Konsensuskonferenzen der richtige Weg. Manchmal reicht auch der gesunde Menschenverstand, um eine falsche These zu widerlegen. In Ihrer Publikation berichten Sie, dass die zervikalen Dentinkästen ihrer Patienten nicht mit GIZ-Unterfüllungen vor den „vermutet giftigen“ Adhäsiven geschützt wurden. In der Publikation wird jedoch nicht darüber berichtet, dass reihenweise die Pulpen ihrer Probanden abgestorben waren. Schade, dass in dieser Studie die sonst übliche Tabelle 1 mit den Patientencharakteristika fehlt, womit die Aussagekraft der Resultate beschränkt bleibt. In den letzten 30 Jahren ist der Marktanteil von Amalgam von ehemals fast 100 Prozent auf deutlich unter zehn Prozent zurückgegangen. Die Mehrzahl der circa 45 Millionen Füllungen in Deutschland pro Jahr sind mit Kompositmaterialien und Adhäsiven ohne Unterfüllung versorgt worden. Dabei ist gleichzeitig der Anteil an Wurzelkanalbehandlungen stark zurückgegangen und auch die Extraktionen sind deutlich gesunken, statt massiv anzusteigen, wie man nach Ihrer Auffassung vermuten müsste. Demgegenüber ist dem Beitrag meiner Kollegen eigentlich nichts hinzuzufügen, außer ihn im Zweifelsfall noch einmal durchzulesen und zu genießen. Wenn Sie noch Material zur Korrektur Ihrer Falschaussage zum vollständigen Kariesexkavieren benötigen, verweise ich auf die entsprechenden ORCA Konsens-Statements meiner Kollegen Schwendicke, Paris und Splieth. Die wissenschaftliche Basis dafür liegt mindestens 20 Jahre zurück. Leserforum

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