80 | PRAXIS STUDIE ZU „BESCHÄFTIGTEN IN PERSONENBEZOGENEN DIENSTLEISTUNGEN“ Wie zufrieden sind Zahnärztinnen und Zahnärzte in ihrem Job? Wie bewerten Zahnärztinnen und Zahnärzte als „Beschäftigte in personenbezogenen Dienstleistungen“ eigentlich ihre Gesundheit und ihre Arbeitszufriedenheit? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat die wichtigsten Umfragen der vergangenen Jahre gesichtet und jetzt die Ergebnisse präsentiert. Wer im Bildungs- und Gesundheitssystem oder für die öffentliche Sicherheit und Ordnung arbeitet – also auch Zahnärztinnen und Zahnärzte –, leidet besonders häufig unter Terminund Leistungsdruck, erhält aber auch oft Hilfe und Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen oder von Vorgesetzten, bilanziert das BAuA. Viele Beschäftigte berichten demnach von einer guten Zusammenarbeit im Team. Auch das Betriebsklima stimmt für die meisten. Sie erzählen zugleich von oft kurzfristig angesetzten Beanspruchungen, dem Arbeiten an der Grenze der Leistungsfähigkeit und über Schwierigkeiten, nach der Arbeit abzuschalten. Stress und auch Depressionen nehmen zu, dazu kommen vermehrt Anzeichen körperlicher Erschöpfung, Kopfschmerzen, Nacken-, Schulterund Rückenschmerzen sowie Magenund Verdauungsbeschwerden, heißt es in dem Bericht. Dennoch sind rund 90 Prozent der Erwerbstätigen mit Art und Inhalt ihres Jobs sehr zufrieden oder zufrieden, über 80 Prozent übrigens auch mit ihren direkten Chefinnen und Chefs. Einkommen und Weiterbildungsmöglichkeiten halten viele dagegen für unzureichend. Der Job diktiert die Arbeitsund Pausenzeiten Was die Menschen aber wirklich an die Grenze bringt, ist das fremdbestimmte Arbeiten: Weder können sie selbst entscheiden, wann sie Pause machen, noch können sie Gleitzeit arbeiten, und Feierabend ist, wenn der letzte Patient die Praxis verlässt. Auch die Menge der Aufgaben, Ablenkungen, emotionale Anforderungen, die Geräuschbelastung, das Arbeiten in Zwangshaltung und der Umgang mit mikrobiologischen Stoffen sind laut BAuA eine Belastung. Typisch und anstrengend sind zudem die Teilzeit- und Wochenendarbeit, Bereitschaftsdienste sowie die Erreichbarkeit für dienstliche Belange in der Freizeit. In Bezug auf die körperlichen Anforderungen sind die pDL nicht Spitzenreiter. „Arbeiten im Stehen oder im Sitzen beziehungsweise mit den Händen sind jedoch durchaus Anforderungen, mit denen sie häufig konfrontiert werden“, stellt das BAuA fest. Es sei daher wichtig, „auch diese bei betrieblichen Interventionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu beachten“. zm114 Nr. 15-16, 16.08.2024, (1338) Zahnärztinnen und Zahnärzte gehören zu den „Beschäftigten in personenbezogenen Dienstleistungen“.
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