Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

Hat er sich das kantige Kinn erkaut? Vorschau Trotz ihres fortgeschrittenen Alters begründen die Hollywood-Größen Johnny Depp (61) und Brad Pitt (60) einen neuen TikTok-Trend. In den USA kaufen und kauen Jugendliche seit Kurzem extraharte Kaugummis. Die „Jawliner-Chewinggums“ sind dank ihrer Baumharz-Basis bis zu zehnmal so hart wie normale Wrigley’s, heißt es, und straffen laut Herstellerangaben mehr als 50 Gesichts- und Nackenmuskeln. Das Ziel der männlichen und zumeist jungen Konsumenten: ein kantiges Kinn und ein klar konturierter Kiefer. Dass die wissenschaftliche Evidenz fehlt, behindert – wie so oft – nicht den Absatz der Produkte, wobei ein Döschen Harzklumpen aktuell bis zu 30 Euro kostet. Aber starke Kaumuskeln und ein eckiges Gesicht sind en vogue, da ist Geiz fehl am Platz. Und es lässt sich ja nicht leugnen: Ein Manager mit fliehendem Kinn strahlt einfach weniger Autorität aus. Natürlich machen schon Berichte über Kopf- und Kieferschmerzen die Runde. Aber Hater und Trolle gibt es im Netz überall. Und vielleicht handelt es sich ja auch um Fake-Bewertungen der Miau-Bewegung. Denn als Alternative zum Kauen soll Kiefer-Training, genannt „Mewing“ (auf Deutsch: Miauen), ebenfalls zu einer Pitt’schen Gesichtskontur verhelfen. Hierzu gibt es verschiedene Trainingsvideos im Netz, aber auch zahlreiche Apps, deren Anbieter womöglich auch nicht allein aus Altruismus agieren. Da Kaugummis für 30 Euro pro Packung nicht jedermanns Sache sind, sendete die zm-Redaktion nun folgenden Lifehack in die unendlichen Weiten des Internets und damit auch über den großen Teich. Statt nach den Edelprodukten „Rockjaw“ oder „Jawz“ googeln Preisbewusste besser nach „Brad Pitt Harz“. Der Toptreffer (https://bit.ly/zm_pitt) führt zum chinesischen Online-Discounter AliExpress. Dank Rabatt bekommt man dort für schlappe 94 Cent den Superkaugummi zum Brad-Pitt-Film „Fury“. Wer 30 Tage lang die Büste aus Druckguss-Harz kaut, bekommt einen Kiefer aus Stahl. Versprochen. Oder aber eine Vollprothese. mg THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 18 ERSCHEINT AM 16. SEPTEMBER 2024 PRAXIS Engpassberuf ZFA 2027 werden einer Studie zufolge 728.000 Fachkräfte in Deutschland fehlen, darunter über 11.000 ZFA. ZAHNMEDIZIN Der besondere Fall mit CME AOT: Neoplasie oder Anomalie? Fotos: Screenshot zm_mg, Bernd Geller – stock.adobe.com, Kämmerer zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1468) 106 | ZU GUTER LETZT

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