24 | ZAHNMEDIZIN Dort wurde ein standardisiertes zweistufiges chirurgisches Protokoll verwendet. Im Rahmen der Behandlung wurde eine absolute Kieferkammaugmentation im Bereich der Schaltlücke regio 21 durchgeführt. Dazu wurde ein Beckenspongiosatransplantat entnommen und eine Membranauflage in Intubationsnarkose vorgenommen. Auf den freiliegenden impaktierten Eckzahn wurde ein Knopf mit einem Draht für die kieferorthopädische Traktion geklebt. Drei Wochen nach der Operation wurde mithilfe eines modifizierten Palatinalbogens mit einem verlängerten Palatinalarm mit der Traktion des Eckzahns begonnen (Abbildung 4). Sechzehn Monate später wurden die Brackets im Unterkiefer geklebt. Als der linke Eckzahn im Bereich des linken mittleren Schneidezahns durchbrach, wurde der Knopf mit dem Draht durch ein Bracket ersetzt. Der Eckzahn wurde mit der Huckepack-Technik extrudiert und eine Druckfeder zwischen den Zähnen 22 und 24 eingesetzt, um die Breite der Lücke Regio 23 anzupassen (Abbildung 5). Bei der HuckepackTechnik werden üblicherweise flexible, superelastische Drähte in Kombination mit einem steiferen Basisbogendraht verwendet, um die Einordnung verlagerter Zähne zu ermöglichen und die Wirkung reaktiver Kräfte hinsichtlich der horizontalen und der vertikalen Verankerung zu begrenzen. Die visuelle Beurteilung der Lage der Schneidezähne ergab, dass die Lippenlinie sehr niedrig war und die Patientin eine konkave Lachlinie aufwies. Deshalb wurde die „2 x 4-Segmentbogentechnik“ angewendet, um die Oberkieferfrontzähne zu extrudieren, die Exposition der Oberkieferschneidezähne zu erhöhen und die Lachlinie zu nivellieren (Abbildung 6). Trotz wiederholter Mundhygieneinstruktionen während der Behandlung war die Motivation der Patientin zur Verbesserung der Mundhygiene unzureichend, was zur vorzeitigen Entfernung der festsitzenden Apparatur führte (Abbildung 7). Deshalb konnten die Wurzelangulation und die Torque des Eckzahns nicht wie geplant korrigiert werden. Eine zusätzliche Extrusion zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1386) Abb. 5: Der Hauptbogen bestand aus einem Stahlbogen 0.017 x 0.025, während der Huckepack-Draht ein 0.016 NiTi-Bogen war. Abb. 6: „2 x 4-Segmentbogentechnik“ zur Nivellierung der Lachlinie Fotos: Zahnspangen Paradies Zweibrücken Abb. 7: Gingivahyperplasie aufgrund unzureichender Mundhygiene Abb. 8: Extraoraler Zustand nach Entbänderung a a c b b
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