26 | ZAHNMEDIZIN gen auf die Ästhetik oder die Funktionalität haben und sogar zum Verlust der umliegenden Gingiva führen. Der Verlust eines Schneidezahns führt zum gleichzeitigen Verlust der Fähigkeit, das Wachstum des umgebenden Alveolarknochens anzuregen. Der nachfolgende Knochenverlust nach der Extraktion kann schwerwiegend sein und tritt häufig in den ersten Monaten nach der Extraktion auf, setzt sich jedoch kontinuierlich während des gesamten Lebens fort [Schropp et al., 2003]. Der Prozess der Knochenresorption ist weniger ausgeprägt und die biologische Reaktion wird verbessert, wenn die kieferorthopädische Bewegung durch autologe Knochentransplantate hindurchgeführt wird [Hossain et al., 1996]. Um ästhetische Misserfolge zu vermeiden und ein zufriedenstellendes Endergebnis zu erzielen, ist es deshalb notwendig, ein Knochentransplantat zu verwenden. Das autologe Knochentransplantat ist das einzige, das alle biologischen Merkmale der Osteokonduktivität, Osteogenität, Osteointegration und Osteoinduktivität aufweist [Perasso et al., 2022]. Eine alleinige Implantation ist keine echte Alternative, denn Studien haben gezeigt, dass die Implantation in eine Extraktionsalveole die Resorption des Alveolarkamms nicht verhindert, wie früher angenommen wurde [Araújo et al, 2001; Botticelli et al., 2004; Levin, 2013]. Zahnimplantate in der ästhetischen frontalen Region haben sich als ungeeignet erwiesen, da das Weichgewebe um das Implantat herum atrophiert und das Risiko besteht, dass eine Infraokklusion bestehen bleibt [Maldonado Molina, 2023; Thilander et al., 2001; Bernard et al., 2004]. Coccheto et al. konnten bei 73,3 Prozent der erwachsenen Patienten, die innerhalb der vergangenen fünf bis zwanzig Jahre eine Implantatversorgung im Oberkiefer-Frontzahnbereich erhalten hatten, eine Infraokklusion feststellen [2019]. Dabei war die Prävalenz bei Frauen und hyperdivergenten Patienten höher. Aus diesem Grund ist es im Rahmen einer ästhetischen Zahnversorgung in der Wachstumsphase von entscheidender Bedeutung, einen fehlenden Zahn durch einen natürzm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1388) Assist.-Prof. Dr. Genta Agani Sabah Klinik für Kieferorthopädie, Izmir Tinaztepe Universität, Aydogdu,1267/1, sk.no:4, 35400 Izmir, Türkei genta.agani@tinaztepe.edu.tr Foto: Tinaztepe Universität Dr. (Univ. Prishtina) M.D.Sc Krenare Agani Niedergelassen in eigenen Praxen in Hauptstr.100, 66482 Zweibrücken und Exerzierplatzstr. 1, 66953 Pirmasens kfo-zw@zahnspangenparadies.de Foto: Heiko Sommer Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Kolja Freier Klinikdirektor Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, UKS – Universitätsklinikum des Saarlandes, Gebäude 71 Kirrberger Str., 66421 Homburg/Saar kolja.freier@uks.eu Foto: UKS Dr. med. Dr. med. dent. Michael Fehrenz, M.Sc. Oberarzt Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, UKS – Universitätsklinikum des Saarlandes Michael.Fehrenz@uks.eu Foto: UKS Abb. 9: Nach der Entbänderung zeigen sich eine sehr gute Verzahnung im Seitenzahnbereich sowie ein korrekter Overjet und Overbite. Fotos: Zahnspangen Paradies Zweibrücken a c d b e ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.
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